Ressource im Fokus: Best of CAMPUS 2024

Erneuerbare Baustoffe, der respektvolle Umgang mit Bestehendem und die kreative Optimierung von zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen prägen eine neue Planungs- und Baukultur. CAMPUS ist am Puls dieser Transformationsprozesse.

Ein Blick zurück auf die Themenschwerpunkte 2024, die uns immer wieder begegnet sind, lässt uns optimistisch in eine ressourcenbewusste Zukunft schauen. Auf materieller Ebene verstetigt sich der Einsatz aufgewerteter oder nachwachsender Baustoffe sowie der wertschätzende Umgang mit der gebauten Substanz. Wie man mit knappen finanziellen und personellen Ressourcen in die Selbstständigkeit startet, zeigen zahlreiche junge Büros auf, deren Gründungsgeschichten wir vorstellen. Die wichtige Ressource Zeit zu optimieren, ist das große Versprechen der inzwischen allgegenwärtigen KI-Anwendungen. Folgende Beiträge verdeutlichen den aktuellen Wandel in der Planungskultur.

Abfall im Anstieg

Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass Abfall zu einer wertvollen Ressource wird? Die zunehmende Nutzung von Abfällen als Baustoff zeugt von einer kreislaufsensiblen Haltung. Folgende Beiträge zeigen, wie die Baubranche innovativ damit umgeht.

  • Trash or Treasure? Warum eine neue Definition der Kategorie „Abfall“ längst überfällig ist und wie sich ein kreativer Umgang mit ausrangierten Stoffen gestalten kann, erkundet diese Focus-Ausgabe.
  • Der UMBAUHOF: Das österreichische Kollektiv asphalt wandelte Wertstoffhöfe zu Rohstofflager um.
  • Modelle aus Abfall: Architekturstudierende der TH Augsburg experimentierten im Modellbau mit vermeintlichen Abfällen.

Comeback der Naturbaustoffe

Baulösungen mit pflanzenbasierten Materialien verlassen die Nische vernakulärer Anwendungen und wandern in den Mainstream. Experimente mit Stroh, Reet, Hanf und Seegras bieten zukunftsweisende Erkenntnisse.

  • Gräserner Nachwuchs: Die Focus-Ausgabe wirft einen Blick auf das Potenzial pflanzlicher Baustoffe mit langer Tradition und verfolgt ihren Weg zurück in die heutige Baukultur und -industrie.
  • Leichtbausystem aus Strohziegeln: Das Forschungsprojekt StrohGold entwickelt ein schlankes, modulares Wandsystem aus Strohblöcken.
  • Seegras, Schilf, Kork: Welche Rolle spielen Kulturpflanzen in einer postfossilen Bauindustrie? Dieser Frage ging ein Studio an der ETH Zürich nach. 

Gebautes in neuem Licht

Auch die Auseinandersetzung mit der gebauten Substanz wird werteorientierter. Folgende Beispiele beleuchten die transformative Kraft des Bestands – von anonymen Einfamilienhäusern über unbequeme Denkmäler bis hin zu einer ganzen Stadt.

  • 1a Insellage: Architekturstudierende machten sich für den Erhalt eines leerstehenden Einfamilienhauses im sächsischen Dorf Birkwitz stark.
  • Bogensee den Spiegel vorhalten: Die Masterthesis erforscht den Umgang mit Architekturen, die eine problematische Vergangenheit in sich tragen.
  • Wert der Dinge: Die BauNetz CAMPUS Sommerschule gastierte in Wuppertal, wo das Team Ansätze für eine differenzierte Betrachtung der gebauten und sozialen Substanz diskutierte.

Ein Blick hinter die Kulissen von Bürogründungen

An der Schnittstelle zwischen Studium und Praxis werden viele Entscheidungen ausgehandelt. Mit materiellen, finanziellen und personellen Ressourcen jonglieren auch junge Architekturbüros, über deren Entstehungsgeschichten wir berichten.

  • Gründungsgeschichten: Eine Focus-Ausgabe über Dos and Don'ts, persönliche und berufliche Entscheidungen, gestalterische Ausrichtung und Entwicklungspläne der Protagonist*innen, die das Abenteuer „Büro“ gewagt haben
  • Learning from Grabs: Ein Blick auf den regional verankerten Ansatz des Büros Allen + Crippa
  • Aus wenig mehr machen: Das Kollektiv Polycarbonara versucht, mit ressourcenschonenden Mitteln clevere räumliche Lösungen zu finden. 

Die symbiotische Kraft der Künstlichen Intelligenz

Das Allheilmittel KI soll Zeitressourcen optimieren. Den Einzug von KI-Anwendungen in die Architektur, ihren Mehrwert und die impliziten Herausforderungen beleuchten wir aus verschiedenen Perspektiven.

  • Artificial Anthropocene: Wie Praktikant*innen in einem Büro müssen generative KI-Anwendungen ausgebildet werden und lernen. Der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ist diese Focus-Ausgabe gewidmet.
  • KI zwischen Kunst und zirkulärem Bauen: Wie können wir gemeinsam mit Maschinen entwerfen? Vanessa Schwarzkopf untersuchte das Potenzial von Künstlicher Intelligenz im Entwurfsprozess. 
  • Vom Prompt zur Konstruktion: Im Seminar „Mensch, Maschine, Bild“ erprobten Lehrende und Studierende die Potenziale KI-basierter Bilderzeugung für architektonische Entwürfe.

Auch 2025 bleiben wir am Puls der Innovation. Verfolgt außerdem einzigartige Berufsbiografien im Alumni-Podcast „Studiert, um zu bauen?“, werdet Teilnehmer*innen oder Jury des Campus Masters Wettbewerbs und seid gespannt auf unsere nächste Summer School!