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Mai / Juni 2025

Technische Universität München

Transformation im Dialog

Hochvolthaus umnutzen und weiterbauen

von Mia Düpree

Hochschule:

Technische Universität München

Abschluss:

Master

Präsentation:

8.10.2024

Lehrstuhl:

Professorship of Architecture and Construction - Prof. Kuo / Prof. Birk

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Archicad

Die Masterthesis untersucht das Konzept der Umnutzung des Hochvolthauses aus den 1950er Jahren zu einem öffentlichen Gebäude für das Munich Design Institute der TUM. Ziel ist es, ein Konzept zu entwickeln, wie das Hochvolthaus effizient zu einer öffentlichen Universität umgenutzt werden kann, ohne die architektonischen Qualitäten des Bestands zu missachten. Das Hochvolthaus wird dabei nicht nur als energie- und ressourcensparendes Gebäude betrachtet, sondern auch als architektonisches Erbe das eine Geschichte erzählt.

Die Arbeit behandelt zwei zentrale Fragestellungen: Zum einen die Frage der angemessenen Umbauhaltung, zum anderen die Anforderungen der neuen Nutzung, die sich gänzlich von der ursprünglichen Nutzung des Hochvolthauses unterscheiden. Bis zum 20. Jahrhundert war das Umbauen ein selbstverständlicher und ökonomisch notwendiger Bestandteil des Bauens. Viele historische Bauwerke zeigen Praktiken des Erweiterns, Umbauens oder der Neunutzung von Bauteilen. Es sollte ein selbstverständlicher Umgang mit dem Weiterbauen bei Nutzungsänderungen zurückkehren.
Das Nutzungskonzept für das Munich Design Institute umfasst die Schaffung eines flexiblen, kollaborativen Zentrums.

Für eine effizientere Flächennutzung in der Halle werden 3 neue Ebenen als Holzkonstruktion hinzugefügt. Diese ordnen sich an der neu belichteten Südseite des Baukörpers an, um tageslichtbelichtete Arbeitsflächen zu erzeugen und gleichzeitig die Raumwahrnehmung der Bestandshalle zu erhalten. Die Südseite profitiert im Winter zusätzlich von passiver solaren Energie- und Wärmegewinnung. Die Öffnungen in der Nord- und Südfassade ermöglichen neben optimierter Tageslichtnutzung eine natürliche Fensterlüftung der Arbeitsflächen, die zusätzlich über Deckenventilatoren verteilt wird. Oberlichter erzeugen einen Kamineffekt für natürliche Lüftung sowie Nachtkühlung an heißen Sommertagen.

Wichtige strukturelle Änderungen umfassen eine neue öffentliche Erschließung auf der Straßenseite, die Erweiterung der Nutzflächen in der ehemaligen Versuchshalle durch eine eingestellte Holzkonstruktion, die mit Brücken mit dem Nordteil verbunden wird, die Installation von Oberlichtern und die Umnutzung des Dachbereichs zu einem öffentlichen Raum. Zudem werden thermische und akustische Anforderungen berücksichtigt. Das Gebäude wird in Zonen eingeteilt, wobei die Südfassade besonders von solaren Wärmegewinnen profitiert.

Das Hochvolthaus wird somit zu einem öffentlichen Ort und erweitert den Campus um einen wichtigen Baustein. Der Entwurf zeigt, wie Synergien zwischen Alt und Neu geschaffen werden und beide Elemente voneinander profitieren können. Das Hochvolthaus hat das Potenzial, eine essentielle Anlaufstelle auf dem TUM Campus zu werden. Durch seine exponierte Lage als Eck-Baustein und seinen hohen Wiedererkennungswert ist es das neue Gesicht der Universität.

Text von Mia Düpree.