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Mai / Juni 2025

Frankfurt University of Applied Science

Knotenpunkt

CENTRALE ELETTRICA Konversion eines historischen Kraftwerksgebäude

von Helen Schloter

Hochschule:

Frankfurt University of Applied Science

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

17.02.2025

Lehrstuhl:

Prof. Dr. Ing. Julian Busch

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCAD, Rhino, Photoshop, Indesign

Genua, die Hauptstadt Liguriens, ist seit Jahrhunderten ein zentraler Akteur im Mittelmeerraum und spielt eine bedeutende Rolle in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Tourismus und Kultur. lhre geostrategische Lage, an der nordwestlichen Küste ltaliens, macht die Stadt zu einem wichtigen Bestandteil des Logistiknetzes zwischen Südeuropa, dem Mittelmeer und dem europaischen Binnenland und festigt die Rolle von Genua als Knotenpunkt des Mittelmeeres.
Das Hafengebiet Genuas erstreckt sich entlang der gesamten Küsten der Stadt sowie über Teile der Region Ligurien. lnmitten dieses industriellen Hafengebietes, befindet sich die Centrale Termoelettrica di Genova.
Das historische Kraftwerk, erbaut in der ersten Halfte des 20. Jahrhunderts, spielte eine Schlüsselrolle in der lndustrialisierung der Region. Ursprünglich zur Versorgung des Hafens und der umliegenden Industriegebiete mit Strom errichtet, wurde seine Lage direkt im Hafen strategisch gewählt, um den Transport von Kohle und später Öl zu erleichtern. Mit dem Strukturwandel und der wachsenden Sensibilität für Umweltfragen verlor das Kraftwerk jedoch an Bedeutung und wurde teilweise zurückgebaut. Einige wenige Maschinen wurden erhalten und in den letzten Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Heute ist die Centrale stillgelegt und größtenteils ungenutzt. Dennoch gibt es zunehmend Überlegungen, die Anlage und das umliegende Hafengebiet für neue urbane und kulturelle Projekte umzunutzen.
Die stillgelegte Centrale Termoelettrica wird im folgenden behutsam zum internationalen Film- und Theaterhaus umgenutzt. Ziel ist es, den Bestand sichtbar zu erhalten und seine industriellen Strukturen erlebbar zu machen. Ein neuer Anbau im Nordosten übernimmt die Erschließung, fasst das Gebäude und markiert mit einem klaren Eingang das Ankommen, ohne den Bestand in seiner Gestalt zu stören. In den hohen Lufträumen der ehemaligen Maschinenhallen entstehen drei Theatersäle ? die die Dimensionen des Bestands respektieren und seine Tiefe betonen. Gastronomie und Aufenthaltsbereiche ergänzen das Angebot und aktivieren das Gebäude ganztägig.
Der industrielle Charakter bleibt spürbar – das Theater wird zum kulturellen Knotenpunkt für Genua, offen für Einheimische, Hafenarbeiter und Reisende gleichermaßen.

Text von Helen Schloter.