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Mai / Juni 2025

Technische Universität Wien

EX FABBRICA TRIEST

Zirkulieren statt Konservieren

von Liselotte Bilak

Hochschule:

Technische Universität Wien

Abschluss:

Master

Präsentation:

15.01.2025

Lehrstuhl:

Forschungsbereich Hochbau und Entwerfen, Senior Scientist Dipl.-Arch. Dr.techn. Lorenzo De Chiffre

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Archicad, Adobe Creative Cloud

Wo einst industrieller Aufschwung und wirtschaftlicher Reichtum Stadtviertel und ganze Städte prägten, kennzeichnen jene Orte heute oftmals Ruinen, Leerstand, Abwanderung und einer Überalterung der Bevölkerung. Besonders sichtbar wird dies in der ehemaligen k.u.k. Hafenstadt Triest. Als Schmelzpunkt verschiedenster Kulturen, prägen verwaiste bauliche Relikte unterschiedlicher Maßstäbe das Stadtbild.

Inwiefern ehemalige Fabriken und deren Infrastrukturen als Überbleibsel ehemaliger Industriestädte zukünftige Ressourcen darstellen und welchen Einfluss diese für eine gesamte Stadt und ihre Bevölkerung mit sich bringen können, soll in der Arbeit behandelt werden.
Die Fabrik als Symbol für Produktion und Energie wird architektonisch, ökologisch und sozial weitergedacht und reagiert auf aktuelle Klima- und Ressourcendebatten. Der interdisziplinäre Ansatz dieser Arbeit wird anhand theoretischer Auseinandersetzungen mit vergangenen, und aktuellen Umbaudiskursen, ökologischen Methoden und Überlegungen zur Energiegewinnung, sowie philosophisch, künstlerischen Auffassungen von Nachhaltigkeit behandelt. Die vorhandenen Potentiale des Genius Loci mit seinen spezifischen Gegebenheiten dienen als Ausgangspunkt energetischer Überlegungen und architektonischer Entwicklungen im Entwurf. Wo einst heimische Kräuter geerntet, verarbeitet und aufbereitet wurden, sollen die ehemaligen Fabriksgebäude der Firma Küchler & Co die ursprüngliche Idee der regionalen Produktion wieder aufleben lassen, diese aber in einen weiterlebenden Kreislauf integrieren. So wie die bestehenden Gebäude selbst wieder in einen Kreislauf zukünftiger Funktionen und Nutzen eingebunden werden, werden auch landwirtschaftlichen Abfallprodukte der Fabrik zu Biogas verarbeitet und als erneuerbare Energie in einen Kreislauf überführt.
Bewässerungsanlagen als sichtbares Bindeglied städtebaulicher Diskrepanzen verbildlichen die Symbiose von Mensch und Natur zu seiner gebauten Umwelt. Der Anbau und die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten einer Permakultur in gemeinschaftlichen Netzwerken soll Nachbarschaften stärken und Integrationsprojekte fördern.

Text von Liselotte Bilak.