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Januar / Februar 2023

Leibniz Universität Hannover

StadtSpirale

Transformation Parkhaus Karolinenstraße Hannover

von Lina Nikolic

Hochschule:

Leibniz Universität Hannover

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

18.01.2023

Lehrstuhl:

Städtebauliches Entwerfen | Prof. Andreas Quednau

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCad, Adobe PS, Adobe ID

Das Projekt beschäftigt sich mit Transformationsfeldern von morgen und einer Vorausschau auf zukünftige Leerstände. Es geht darum, Potenziale von verbauten Ressourcen, Bestand und Typologie zu erkennen und zu nutzen, um unserer Verantwortung eines nachhaltigen Bauens nachzukommen. Wie sehen also die Leerstände der Zukunft aus? Und auf welche Weise können Flächen, deren Nutzungen obsolet werden, alternativ genutzt werden?

So ist das Parkhaus in der Karolinenstraße Hannover zum aktuellen Zeitpunkt bereits nur sehr gering ausgelastet. Dabei liegt in der rigiden Betonstruktur des Bestandes ein enormes Flächenpotenzial. Im Quartier rund um das leerstehende Parkhaus lässt sich eine Vielzahl an kulturellen und sozialen Akteur*innen ausmachen, die sich eigentlich ungewöhnlichen Strukturen angeeignet haben und denen es an Platz fehlt.

Anhand von vier grundlegenden Maßnahmen, wird das Flächenpotenzial des Parkhauses aktiviert: Eine neue Infrastruktur wird bereitgestellt und die leerstehenden Flächen erstmalig für wechselnde Akteur*innen nutzbar gemacht. Auf Straßenebene wird die Zugänglichkeit verbessert und über das Dach eine Sichtbarkeit generiert. Durch eine energetische Sanierung wird der kalten Rohbau nutzbar gemacht. Einschnitte dienen der Belichtung und Vergrößerung der Raumhöhe.

In der Transformation wird die Erschließungsstruktur der Doppelhelix in eine generische und eine spezifische differenziert: Die generische Helix dient dabei als öffentliche Straße und Trägerstruktur für verschiedendste Akteur*innen. Die Rampe wird durch Funktionsschienen strukturiert, die Wasseranschluss, Stromanschluss und Stauraum bereitstellen. Es öffnen sich damit verschiedenste Möglichkeiten zur kulturellen Belebung des Ortes und zum produktiven Austausch. Auf der spezifischen Helix wiederum befinden sich die zurückgezogeneren Wohnnutzungen, die den temporären Charakter des Gebäudes unterstützen. Ausgehend von dem öffentlichen Erdgeschoss wenden sich die beiden Spiralen in die Vertikale.

Die Öffnung zum Quartier hin wird über einen Durchbruch des angebauten Hotels gestärkt. Mit einer Basarfläche in der Tiefe des Parkhauses, die von wechselnden Akteur*innen bewirtet werden kann, wird ein Angebot für eine breitere Öffentlichkeit geschaffen - die Fläche wird damit zum Inkubator des Gebäudes. Die Erdgeschosszone funktioniert als thermische Pufferzone. Durch die Aktivität von Flächen wie dem Basar, der Küche und dem Theater entstehen interne Wärmegewinne, die dem kalten Rohbau ein neues Klima zuweisen. 

Die Dämmebene beginnt oberhalb des Erdgeschosses und endet auf dem Dach. Die vorgehängte Fassade lässt die Bestandsstruktur im Innern fast vollständig sichtbar und begleitet die Schrägen durch eine Staffelung nach oben. Die bestehende Stahlkonstruktion auf dem Dach wird mit einem blauen Gitter verkleidet und schafft Sichtbarkeit. Das gemeinschaftlich genutzte Dach fasst die soziale und kulturelle Vielfalt des Hauses und endet damit den Weg der StadtSpirale.
Text von Lina Nikolic.