Platz 3
Nächstes Projekt 03/20  

Januar / Februar 2023

Technische Universität Berlin

Damawas Education and Cultural Center Arua, Uganda

Schul- und Kulturzentrum Arua, Uganda

von Jil Velden, Carla Adam

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Abschluss:

Master

Präsentation:

28.09.2022

Lehrstuhl:

FG van Rijs

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

ArchiCAD, Adobe ID, Adobe PS

Das Projekt des Schul- und Kulturzentrums wurde Anfang 2021 von den beiden NGOs Decca und Damawas in Arua gegründet. Gemeinsam mit rund 20 Mitgliedern arbeitet der Initiator und gebürtiger Ugander Pascal Pax Andebo derzeit an seinem Plan bestehend aus einer Grundschule, Kindergarten und einem Kulturzentrum. Ziel ist es die Bevölkerung zu vernetzen, Bildung zu fördern und einen klimagerechten Lebensstil in seiner Heimat zu verbreiten. Der Projektstandort für das geplante Schul- und Kulturzentrum liegt im Nord-Westen des Landes, ca. 7 km südlich der Distrikthauptstadt Arua. Die Region rund um den Projektstandort zählt aufgrund von historisch geografischer Isolation und politischer Vernachlässigung zu den ärmsten Landteilen Ugandas. Die Schulstruktur hat einen großen qualitativen und quantitativen Nachholbedarf.

Die Projektinitiatoren sind mit sehr genauen Vorstellungen bezüglich des Raumprogramms mit uns in Kontakt getreten. Das Bauvorhaben beinhaltet eine Schule mit sieben Jahrgangsstufen, jeweils zweizügig. Eine Klasse soll die Zahl von 40 Schülern nicht überschreiten. Dazu soll ein Kindergarten im Gebäude Platz finden.

Die Umgebung weist eine lockere Baustruktur auf, das Bild ist geprägt von einer Mischung aus Neubauten in eingeschossiger Bauweise und traditionellen Tukuls, kleinen Lehmhütten mit rundem Grundriss und Strohdach. Die Gebäude sind umsäumt von bewirtschafteten Flächen auf denen Familien ihre Nahrung für den täglichen Bedarf anbauen.

Die Erschließung erfolgt von zwei Seiten, um eine komplette Durchwegung des Grundstücks zu ermöglichen und es bestmöglich mit seiner Umgebung zu verbinden. Entlang der Weg-Achse sind Schattenplätze als Orte der Zusammenkunft geplant. Diese sind jeweils durch einen Mangobaum gekennzeichnet, der im Entwurf symbolisch für Zusammenkunft steht. Der Mangobaum begegnete uns auf unserer Reise immer wieder und spielte im Alltag der Bewohner:innen Aruas eine große Rolle. Er fungiert als Versammlungsort, da sein dichtes Blattwerk ein guter Schattenspender ist.

Die Kubatur umschließt den zentralen Schattenplatz und bildet so das schützende Zentrum des Entwurfs, welches von den Schüler:innen als Spielhof genutzt wird. Sonderräume, eine Bibliothek und ein Kulturzentrum werden als Orte der Zusammenkunft in die Kubatur eingefügt, um eine größtmögliche Durchmischung der Nutzungen und ihrer Nutzer:innen zu erreichen. Die Lernräume werden zentral vom Hof erschlossen. Der vorgesetzte Akardengang bietet der Schüler:innen eine geschützte Verbindung zwischen den Nutzungseinheiten.

Das Potential des Klimas soll maximal genutzt werden, deshalb wurde eine Freiluftschule konzipiert. Die Baustruktur ist ein zweiteiliges System aus einen angehobenen Hauptdach und eingestellten Unterrichtsräumen. Bei der Wahl der Materialien wurde der Fokus auf lokale und nachhaltige Baumaterialien gelegt.
Text von Jil Velden und Carla Adam.