Die Potsdamer Garnisonkirche ist im kollektiven Bewusstsein eng verbunden mit dem Tag von Potsdam, der symbolischen Geburtsstunde des „Dritten Reichs“. Selbstredend lässt sich die Geschichte der Kirche nicht auf diesen Tag reduzieren, aber die Kirche auch nicht ohne diesen Tag mehr denken. Seit 1990 führte die Rückbesinnung an diesen Bau zu einer lebhaften, bis heute andauernden Kontroverse, die sich nicht auf das Für und Wider eines Wiederaufbau beschränkt. Gestritten wird auch über die Geschichtsschreibung und die Geschichtsdeutung, nicht zuletzt zum Tag von Potsdam. Stellte dieser nur eine „Dreiviertelstunde des Missbrauchs“ (Andreas Kitschke) des Baus da, der eigentlich christliche Werte und preussische Tugenden im besten Sinne verkörpert? Hat die Kirche das Ereignis zu verhindern gesucht? War der Tag von Potsdam aus Sicht des NS-Regimes „symbolpolitisch in vieler Hinsicht so missraten“ (Martin Sabrow). Und hat das Bild vom Handschlag von Hindenburg und Hitler erst nach 1945 Karriere gemacht? Halten diese entlastenden Thesen einer Prüfung der historischen Fakten stand? Vier Gegenreden und eine Diskussion. Text: www.lernort-garnisonkirche.de
Vom 24. bis zum 26. März 2023 lädt die Bauhaus-Universität Weimar zum 7. Internationalen Symposium zur Architekturvermittlung unter dem Titel »Kultur – Erbe – Aneignung« ein. Die Tagung findet in Kooperation mit der Architektenkammer Thüringen, der Bundesstiftung Baukultur, dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz und dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) statt.
Welchen Beitrag kann und sollte baukulturelle Bildung angesichts endlicher Ressourcen leisten? Wie können partizipative Prozesse die Aneignung baukulturellen Erbes und dessen Schutz befördern? Welche gesellschaftlichen, politischen und kulturhistorischen Setzungen sind baukulturellen Gütern eingeschrieben? Und inwiefern können diese überschrieben werden?
Diesen und weiteren Fragen gehen internationale Expert*innen in Keynote-Vorträgen, Fachpanels, Workshops, Abendfachgesprächen und einem Baukulturdialog nach. Die Teilnehmer*innen des Symposiums stammen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Disziplinen. So nehmen neben Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auch Expert*innen aus Polen, England, Frankreich, Bulgarien, Rumänien, dem Libanon, dem Iran, Ägypten und Südafrika teil und diskutieren die aktuellen Fragen. Vertreten sind Fachleute aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Kunst, Psychologie, Kulturwissenschaft, Lehre und Vermittlung.
Die Teilnahme am Symposium ist in Präsenz oder online nach Anmeldung möglich. Der Tagungsbeitrag für eine Präsenzteilnahme beträgt 100 Euro. 50 Euro entfallen für das Angebot, das online wahrgenommen werden kann. Studierenden ist die Beteiligung für den ermäßigten Preis von 15 Euro möglich.
Der Baukulturdialog der Bundesstiftung Baukultur »Altes neu denken – gesellschaftlicher Umbau durch baukulturelle Bildung?!« am Freitag, 24. März 2023, 17 bis 22 Uhr, kann unentgeltlich und unabhängig von der Anmeldung zum Symposium besucht werden. Text: www.uni-weimar.de
Ausstellung im Fenster der traces Forschungsstation am Lutherplatz
“Pony ist ein umgestalteter Stuhl. Ursprünglich war er ein von Vitra hergestellter Bürostuhl. Das Sitz- und Rückenkissen war im Laufe der Zeit beschädigt und wurde auf der Mülldeponie entsorgt. Aber die Beine aus Edelstahl waren noch intakt. Also beschloss ich, ein neues Design dafür zu entwerfen. Das neue Design hat die Form eines rosa Ponys. Er kann sich um 360 Grad drehen, beliebig bewegen und in der Höhe verstellen. Er fühlt sich nicht so ernst an wie ein Bürostuhl und man kann auf dem Stuhl sitzen, als ob man Karussell fahren würde.“ Text: www.traces-ausstellungsstudien.de
Let's talk about UrbanTech and visit us for an inspiring TUM Venture Lab Built Environment MeetUp in our Co-Working Space at the heart of the Technical University Munich. Connect with talents, founders & built environment professionals. Join our mission to build a unique ecosystem for innovative teams and people, who will become the future shaper of the built environment. Please register here: www.eventbrite.de Text: TUM
Buchbesprechung mit Anna Heilgemeir, Mathias Heyden und Dagmar Pelger
Was haben Freiräume, Gewerberäume oder Wohnräume miteinander zu tun? Sie sind alle im Sinne des Gemeinwesens Stadt als urbane Gemeingüter zu verstehen. Sie bilden unterschiedliche Raumtypen des Gemeinschaffens, wenn sie inklusiv und kollektiv angeeignet werden und funktionieren dann als Eigentumsformen jenseits von Öffentlich und Privat. Als räumliche Ressourcen der Stadt basieren sie, ebenso wie die Regeln, Konventionen und sozialen Beziehungen, die das Zusammenleben in diesen Räumen organisieren, auf einer Vorstellung von Eigentum, die sich am gemeinsamen Gebrauch und nicht an der möglichen Wertschöpfung orientiert. Im Gespräch erörtern die drei Architekt:innen aus forschend planender oder aktivistisch lehrender Perspektive: Welche alternativen Sichtweisen kann der Spatial Commonsdiskurs auf die aktuelle und zukünftige Stadtraumproduktion sowie die Eigentumsverhältnisse, die sie bedingen, eröffnen? Text: www.pro-qm.de
Förderung eines experimentellen Verständnisses von Architektur
Nach 7 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit wurde das Stipendienprogramm der Sto-Stiftung Ende 2022 eingestellt. In dessen Rahmen haben Studierende und Absolvent*innen der Architektur und raumbezogenen Studiengängen die Möglichkeit bekommen, an den unterschiedlichen Projekten der ARCH+ mitzuwirken, praxisnah zu lernen und eine eigene Haltung zu entwickeln. Mit Unterstützung eines Stipendiums konnten so 42 talentierte Nachwuchskräfte gefördert werden.
Neuer Förderer: Experimental Die Nachfrage nach einer solchen orientierungsgebenden Erfahrung ist weiterhin hoch. Wir freuen uns daher sehr, mit Experimental einen ersten neuen Förderer gefunden zu haben. Das neue Stipendienprogramm „Experimental @ARCH+“ vergibt ab diesem Jahr zwei Stipendien in Höhe von 1.000 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von je 6 Monaten, um Studierenden und Absolvent*innen die Möglichkeit zu bieten, an der forschenden Tätigkeit von ARCH+ teilzuhaben. Die von Regine Leibinger neugegründete gemeinnützige GmbH Experimental fördert Projekte, die experimentell in neue Bereiche der Architektur vordringen, um die Art und Weise zu verändern, wie und mit was wir bauen. Entsprechend ist das Stipendienprogramm inhaltlich ausgerichtet. Die Stipendiat*innen erhalten im Rahmen eines Praktikums bei der ARCH+ unter anderem die Möglichkeit, an dem Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekt „The Great Repair“ mitzuwirken.
Ausschreibung Wenn Sie Einblick in den aktuellen Diskurs gewinnen, Kontakte zu international renommierten Architekturbüros, Autor*innen und Expert*innen herstellen und wichtige Orientierungshilfen für Ihre weitere professionelle Entwicklung erhalten wollen, so bewerben Sie sich mit einem Motivationsschreiben und einer aussagekräftigen Auswahl ihrer bisherigen Arbeiten und Texte. Ihr Studienabschluss soll nicht länger als 1 Jahre zurückliegen. Bitte schicken Sie Ihre Unterlagen an Nora Dünser: [email protected]. Bewerbungsschluss ist 31. März 2023.
Weitere Förderer gesucht Das neue Programm deckt nur ein Viertel der bisherigen Stipendienplätze ab. Wir sind daher auf der dringenden Suche nach neuen Förderern, die, wenn nicht das gesamte bisherige Programm, so die Stipendien anteilig fördern möchten. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Ihnen die Nachwuchsförderung am Herzen liegt. Text: www.archplus.net
Ausstellung im BDA Wechselraum mit begleitender Publikation Eröffnung: 23. Januar 2023 um 19:00 Ausstellungsdauer: 24. Januar bis 31. März 2023 Öffnungszeiten: Dienstags – Freitags, 15 – 18 Uhr und nach Absprache unter 0711 640 40 39
Seit Jahrzehnten kennen wir die Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Die Bedeutung der Biodiversität ist unbestritten, sie zu schützen, ein allgemein anerkanntes Ziel. Auch Teile unserer gebauten Umwelt sind zunehmend gefährdet. Und auch hier droht Vielfalt zu verschwinden. Seien es auf den ersten Blick unscheinbare Nachkriegsgebäude, die hassgeliebten Bauten des Brutalismus der 1960er und 1970er/1980er Jahre oder erste regionale Hochhausexperimente.
Es gibt gute Gründe für Erhalt und Umnutzung. Eingebettet in das aktuelle große Thema des BDA, der Sorge um den Bestand, wird der Blick auf acht ausgewählte Exemplare dieser gefährdeten Arten in Baden-Württemberg gerichtet. Ob akut vom Abriss bedroht oder dem Leerstand preisgegeben, wird die Frage nach den Gründen gestellt. Geht es um Renditen? Ist die Substanz nicht mehr zu retten? Weiß man schlicht nicht, was man damit anfangen soll? Oder sind sie der Bevölkerung ein Dorn im Auge?
Die Ausstellung zeigt die architektonischen Qualitäten, beleuchtet die Historie, geht der öffentlichen Wahrnehmung auf den Grund und eröffnet Ausblicke in die Zukunft. Sie ist ein Beitrag zur Diskussion von Umbau, Sanierung und Bewahrung des Bestands. In der Aufarbeitung der acht Fallbeispiele geht es auch darum, die bürokratischen, denkmalpflegerischen, gesellschaftlichen und finanziellen Aspekte aufzuzeigen, die die politischen und ökonomischen Entscheidungen beeinflussen. Gefährdete Arten bietet einen besonderen Blick auf die Baukultur Baden-Württembergs.
Die begleitende Broschüre stellt die Gebäude anhand eines Steckbriefes und eines vertiefenden Textes vor. Zwei vorangestellte Texte:Alexander Stumm schreibt über seine Initiative für ein Abrissmoratorium. Anette Busse plädiert für Gebäudeerhalt jenseits des Denkmalschutzes.
Eine Ausstellung des BDA Baden-Württemberg im Bündnis mit Abrissmoratorium, Architects for Future Deutschland e.V., Arbeitskreis Bauwende – Universität Stuttgart, Bundesstiftung Baukultur und Sharing Brutalism – ABK Stuttgart
Kuratiert von Tobias Bochmann, Bernita Le Gerrette, Juliane Otterbach und Jan Theissen
Mit Texten von Anette Busse, Dietrich Heißenbüttel, Constantin Hörburger, Soffia Jungmann, Gerhard Kabierske, Melanie Mertens, Elisabeth Spieker und Alexander Stumm
Und Bildern u.a. von Gustavo Alàbiso, Sue Barr, Baschi Bender, Wilfried Dechau, , Christian Kandzia, Thomas Ott und Lys Y. Seng Gestaltung Ausstellung und Broschüre von Tilgner Kempf, Stuttgart und Katja Schloz, Stuttgart
24.04.2023KongressproHolzBW im Auftrag der Holzbau-Offensive Baden-WürttembergFriedrichshafenMehr
Drei Länder, eine Mission: Klimagerechte Holzbau-Kultur
Zum zweiten Mal findet am 24. und 25. April in Friedrichshafen am Bodensee der D-A-CH übergreifende Fachkongress „Drei Länder, eine Mission: Klimagerechte Holzbau-Kultur“ im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg und in Zusammenarbeit mit vorarlberger holzbau_kunst, Proholz Bayern und Lignum Holzwirtschaft Schweiz statt.
Der Kongress richtet sich explizit auch an die Nachwuchsexperten der Hochschulen und ist bei der HTWG Konstanz in das Hochschulprogramm eingebunden. Text: www.proholzbw.de
* verborgene Ansichten und weibliche Perspektiven in der Architektur
Die Forscherinnen des Projekts Gender Equity 1 der Fakultät für Architektur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stellen erfolgreiche Architektinnen der letzten 100 Jahre vor. Ziel ist, das anachronistische Bild des Architektengenies aufzubrechen und einen Kulturwandel in einer immer noch männlich dominierten Forschung, Lehre und Praxis in der Architektur anzustoßen. Mit geschärftem Blick auf individuelle Lebensläufe, persönliche Kompetenzen sowie charakteristische Werke werden diese Architektinnen als Role-Models für zukünftige Generationen junger Architekt*innen präsentiert. Dies ermöglicht es künftigen Architekturstudent*innen in ihrem eigenen Schaffen gestärkt, selbstbewusst beruflich ambitionierte Wege zu beschreiten.
Ausstellungsbegleitend finden Round Tables mit verschiedenen Architektinnen statt. In offenen Gesprächsformaten, die im direkten Bezug im Austausch mit Studierenden und der Stadtöffentlichkeit den Netzwerkgedanken wie den Verweis in die Zukunft weiterverfolgen.
Kuratorinnen: Manuela Gantner, Dr. Anette Busse, Fanny Kranz, Sandra Böhm, Nina Rind In Zusammenarbeit mit Studierenden der Professur Bildende Kunst Rebecca Echtenacher, Julia Engelmann, Johannes Mußmacher, Cordula Rauchholz, Elena Bittner, Moana Ühlein Text: www.arch.kit.edu
Fotografien, Montagen und Texte zum Verschwinden von Bausubstanz und Stadtidentität
Richard und Jonathan Schmalöer untersuchen die physische Substanz ihrer Stadt (und damit jeder Stadt in Deutschland); der eine nach 30 Jahren als selbständiger Architekt und Stadtplaner vor Ort, der andere nach Architekturstudium und ersten Jahren der Praxis in Berlin in die Heimat zurückgekehrt. Die allerorten drohende Vernichtung existierender Materie sowohl in historisch relevanter architektonischer Form, als auch solcher ohne jedwede übergeordnete Bedeutungszuschreibung beleuchten sie dabei auf zwei Arten; während Jonathan Schmalöer die baulichen Dokumente in Fotos und Montagen auf ihre wesentlichen Strukturen zurückführt und damit immanente Weiternutzungspotentiale aufzeigt, stellt Richard Schmalöer in Texten und Zitaten gesellschaftliche Zusammenhänge her, die - so eindeutig die Ausrichtung des Bauens auf einen reinen Materialismus auch sein mag – in der Ferne Raum für Hoffnung auf positive Veränderungen lässt. Denn verbautes Material ist von doppeltem Wert: als Ressource, deren Endlichkeit nicht mehr zu verkennen ist, und als Träger von Identität und Erinnerung der Menschen, für die Architektur entsteht.
Programm Vernissage: Do., 23.03.23 um 19.00 Uhr im Baukunstarchiv NRW, Dortmund Podiumsgespräch: Di., 18.04.23 um 19.00 Uhr im Baukunstarchiv NRW, Dortmund Die Vertreibung aus der Vergangenheit - ein Gespräch über den desolaten Zustand der Welt als Ergebnis einer am Materialismus orientierten Ökonomie des Bauens. Text: Jonathan Schmalöer
Die Digitalisierung zwingt uns in Arbeit, Studium und Lehre vermehrt vor den Bildschirm. Dabei lässt sich eines nicht ersetzen: die Arbeit am physischen Modell. Die dreidimensionale Darstellung eines Gebäudes im kleinen Maßstab repräsentiert unsere Ideen und Visionen als Planer*innen wie kaum ein anderes Format. Sie ermöglicht eine sinnlich-haptische Wahrnehmung und zeigt uns, wo Licht auf Schatten trifft, wo sich Enge und Weite kreuzen, was funktioniert und was sich widerspricht: Das Modell ist voll von Kontrasten.
Aus diesem Grund möchten wir genau diese Kontraste in eurer Modellbauarbeit sehen. Ob heterogenes Detail, Arbeitsmodell vs. Präsentationsmodell oder pinkes Styrodur neben recycelter Staffage – sendet uns eure Beiträge in Form eines Fotos, einer Fotoserie oder eines Videos bis zum 08.03.2023 mit dem Betreff „Call for Models“ per Mail an [email protected]. Zudem bitten wir um eine Kurzbeschreibung der Idee bzw. der Arbeit von ca. 2-4 Sätzen sowie Angaben zu eurer Person (Name, Hochschule/Büro/Arbeitsstätte, ggf. Studiengang).
Es gibt auch Preise! Die drei überzeugendsten Einreichungen werden von unserer baunetz-CAMPUS-Fachjury mit Buchpreisen von Park-Books prämiert.
Was passiert danach? Wir wollen eure Arbeit sichtbar machen. Deswegen werden wir ausgewählte Einsendungen in Absprache mit euch auf unserer baunetz CAMPUS-Website und unseren Social-Media-Kanälen veröffentlichen.
Urheber- und Drittrechte
Jede*r Verfasser*in erklärt mit der Teilnahme die alleinige Urheberschaft seiner
eingereichten Arbeit. Die Teilnehmer*innen erklären sich damit einverstanden, dass
die Arbeiten vom Auslobenden unter Nennung des Verfassers honorarfrei veröffentlicht
werden.