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Januar / Februar 2023

Fachhochschule Kaiserslautern

HABITAT FOR HUMANITY | P H I L I P P I N E N

Lebensraum für Menschen

von David Öhme

Hochschule:

Fachhochschule Kaiserslautern

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

25.01.2023

Lehrstuhl:

Prof. Brigitte Al Bosta

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Allplan

Im September 2000 wurde auch eine kleine indigene Dorfgemeinschaft vertrieben und umgesiedelt. Das neu gegründete Dorf ‚Mamanwa Village‘ liegt nun ca. 15 km südlich der Hauptstadt Surigao. Insgesamt leben 94 Familien, ca. 380 Erwachsene und ca. 100 Kinder, in einfachen Behausungen mit wenig Besitz.
Die Mamanwa haben viele Bräuche und Traditionen beibehalten. Sie stellen Körbe und Hängematten her. Die traditionelle Jagd verschwindet, Pfeil und Bogen werden nicht mehr verwendet. Sie sichern sich ihren Lebensunterhalt, indem sie mit den sie umgebenden Gruppen Arbeits- und Unterstützungsvereinbarungen treffen.
Früher lebten sie vom Anbau von Süßkartoffeln, Maniok, Bananen und Hochlandreis. Heute verdienen diese Ureinwohner ihr Geld mit Hilfsarbeiten im Bergbau, durch eine Arbeit in Miniläden oder auf den umliegenden Feldern.

Im Jahr 2013 sind auf den Philippinen durch einen einzigen Taifun ca. 4 Millionen Menschen obdachlos geworden, der Taifun Rai hat Ende 2021 erneut schwere Schäden verursacht. Hunderttausende Menschen mussten ihr Zuhause verlassen; mehr als 375 sind infolge des Wirbelsturms gestorben.
Auch in ‚Mamanwa Village‘ wurden durch den Taifun sieben Häuser total beschädigt.
Einige Notunterkünfte wurden nach der Verwüstung langsam wieder aufgebaut bzw. notdürftig repariert. Dabei wurden meistens die noch vorhandenen leichten
Materialien verwendet.

Abhängig vom Konzept sollen 6 bis 12 einfache, kostengünstige und langlebige
Wohnbebauungen als Prototyp zum Selbstaufbau geplant werden. Eine modulare
Leichtbauweise mit einer Vorfertigung der Wände und Erweiterungsmöglichkeiten würde zukünftig ein Bauen in Eigenregie erleichtern. Dabei ist es wichtig, die bewährten Wohnungsbaukonzepte sowie die lokalen Baumaterialien, Bautechniken und Handwerksfähigkeiten anzuwenden, sie aber mit moderner Technik und neuen Baustoffen zu kombinieren, um Vorkehrungen gegen Naturkatastrophen zu treffen und um den Arbeitsaufwand zu minimieren.
Ein Gemeindezentrun an zentraler Stelle soll als multifunktionaler Raum genutzt
werden und als sozialer Mittelpunkt des Dorfes dienen. Das offene Gemeindezentrum soll den Frauen und Männern als Ort zum Austausch und der Weiterbildung dienen und den Kindern als Aufenthaltsort nach der Schule. Im Gemeindezentrum kann ein Marktplatz zum Verkauf der regionalen Produkte genutzt werden.

‘Fruit Tree e.V.´ ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein für humanitäre Hilfe im Ausland (Philippinen, Haiti und Kenia) mit Sitz in Darmstadt.
Seit 2013 engagiert sich der Verein, unter dem Vorsitz von Jörg Neff (1. Vorsitzender), Eva Preuß (2. Vorsitzende), Prof. Dr.-Ing. Carina Neff (Finanzen) und Analena Hermani mit Projektpartnern auf den Philippinen. In Butuan wurde bereits ein kleines Gemeindezentrum aus Spendengeldern finanziert und realisiert.
Text von David Öhme.