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Januar / Februar 2023

hochschule 21

Gutenberg Museum Mainz

Neubau des Weltmuseums für Druckkunst

von Elko Romann

Hochschule:

hochschule 21

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

15.09.2022

Lehrstuhl:

Entwurf / Prof. Dipl.-Ing. Philipp Kamps

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCAD, Sketchup, Adobe Suite, Lumion

Das Gutenberg-Museum in Mainz ist eines der ältesten Druck- und Schriftmuseen der Welt. Es wurde bereits 1900 anlässlich des 500. Geburtstags von Johannes Gutenberg gegründet und befindet sich seit 1926 in prominenter Lage am Liebfrauenplatz gegenüber des Mainzer Doms. Mit der Zeit und einer wachsenden Sammlung entwickelte sich das Museum zu einem Ensemble aus dem Renaissance-Gebäude „Zum römischen Kaiser“ und zwei Erweiterungsbauten von 1962 und 2000.  Nach einem gescheiterten Wettbewerb für den Umbau des Museums, gilt es am bisherigen Standort neu zu bauen. Dabei soll die bestehende bauliche Situation neu definiert werden und die historischen Gebäude, sowie die Erweiterung von 2000 berücksichtigt und eingebunden werden.
Der Neubau distanziert sich bewusst von den Bestandsgebäuden und ermöglicht so, den Liebfrauenplatz fortzusetzen und zwischen die Museumsgebäude fließen zulassen. Es entsteht ein museumsplatz, welcher Raum für bestehende Außenkunstwerke bietet und zusammen mit den Museumsgebäuden einen neuen Kulturtreffpunkt definiert. Der Entwurf nimmt bestehende raumkanten von umliegenden Gebäuden auf und übersetzt diese in eine klare würfelförmige Kubatur. Diese nimmt sich in ihrer Formsprache und durch ihre Einfachheit gegenüber den Bestandsgebäuden zurück und erzeugt dennoch eine starke repräsentative Geste für das Gutenberg-Museum. Das Konzept sieht eine Verbindung der Gebäude untereinander im Untergeschoss vor. So verschmelzen die unterschiedlichen Gebäude zu einem zusammenhängenden Museum und auch die Räumlichkeiten der bestehenden Gebäude können vom Neubau erschlossen werden.
Zentrales Element des Gebäudes ist ein durchgehender Luftraum, welcher für eine vertikale Verknüpfung der Geschosse innerhalb des Gebäudes sorgt. So wird bereits beim Betreten des Museums das Untergeschoss, als zentraler verteilungspunkt der BesucherInnen, sichtbar und als wichtiger Ort markiert. Gleichzeitig stellt der Luftraum mit den sichtbaren Treppen die Erschließung des Gebäudes dar und teilt das Gebäude in zwei funktionsgerechte.
Als Interpretation des Mediums des Drucks ist das Museum mit einer Medien Fassade mit vormontiertem rotem Streckmetall versehen, welche als zweiter Fassadenlayer vor die eigentliche gebäudehülle montiert ist.  Dabei handelt es sich um eine Konstruktion aus transparenten Medienfassaden-Elementen, welche auf das Streckmetall abgestimmt sind. Die Leds sind so in den Öffnungen des Streckmetalls angeordnet, dass sie die mediale Bespielung der Fassade ermöglichen. Die rote Färbung des Streckmetalls interpretiert das Mainzer Motiv, repräsentative und wichtige Gebäude in rotem Naturstein oder Putz zu gestalten. Die Fassade des Gebäudes ist größtenteils geschlossen um wenig Tageslicht ins Innere zu lassen. Nur vereinzelte Öffnungen ermöglichen durch das Streckmetall einen Ausblick in die Mainzer Innenstadt.
Text von Elko Romann.