November / Dezember 2024

Fachhochschule Erfurt

Werksviertel

Revitalisierung des ehemaligen Bahnbetriebswerks Gera

von Lukas Malz

Hochschule:

Fachhochschule Erfurt

Abschluss:

Master

Präsentation:

27.02.2024

Lehrstuhl:

Architektur - Prof.in Petra Wollenberg

Rubrik:

Gewerbebauten

Das Grundstück in Gera erstreckt sich nördlich des Hauptbahnhofs bis zur Eselsbrücke und wird von der Theaterstraße im Westen und der Berliner Straße im Osten begrenzt. Die Gleisführung des ehemaligen Güterbahnhofs durchschneidet das Areal, während das benachbarte Grundstück im Westen ungenutzt ist. Eine oberirdische Heiztrasse trennt den Bearbeitungsbereich.

Der Entwurfsprozess für die Revitalisierung des Bahnbetriebswerks in Gera basiert auf einer gründlichen Analyse des Grundstücks, der historischen Bedeutung, der lokalen Gemeinschaft und den potenziellen Nutzungen. Durch einen engen Austausch mit den örtlichen Akteuren wurden gewünschte Interventionen identifiziert. Der Fokus lag zunächst auf der Organisation der aktuellen Funktionen und der Fusionierung der bahnhistorischen Vereine. Zukünftig sollen alle bahnhistorischen Aktivitäten im Lokschuppen 1 stattfinden, während der Lokschuppen 2 umstrukturiert wird, um neue Mieteinheiten zu schaffen. Weitere Schwerpunkte der Arbeit liegen auf dem Wasserturm, dem Kulturgebäude, dem Verwaltungsbau und den Montagehallen, die Teil eines Handwerkerhofs bleiben. Die Grundlage für den Transformationsprozess bildet die Schaffung einer Erschließungsachse vom Hauptbahnhof zur Eselsbrücke, wobei die Heiztrasse als neues verbindendes Rückgrat dient. Der erstandene Weg verknüpft das Areal  im Inneren und wird durch „Wegmomente“ in Form von Stadtmöbeln gestärkt. Die temporären Installationen schaffen einen Auftakt und zeigen Potentialflächen des 10 Hektar großen Geländes auf. Der Entwurf gliedert sich in die Phasen 01 und 02, wobei Phase 01 die Revitalisierung der nördlichen Bereiche beschreibt. Diese Phasen bilden den Rahmen für die schrittweise Transformation des Areals in ein anpassungsfähiges und vielseitiges Quartier.

Der Text beschreibt die geplante Entwicklung des ehemaligen Bahnbetriebswerks in Gera zu einem lebendigen Campus und Gewerbegebiet, um den Wegzug junger Menschen nach dem Studium einzudämmen. Geplant sind ein Wohnheim, ein Handwerkerhof mit Lehrwerkstatt, Gewerbeeinheiten und ein Gründungszentrum. Der architektonische Ansatz betont flexible Strukturen, die sich an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen können. Der Campus soll einen lebendigen Austausch ermöglichen und verschiedene Nutzungsmöglichkeiten bieten. Schwerpunkt stellt die Erweiterung des bis dato provisorisch abgeschlossenen Lokschuppens dar. Der Erweiterungsbau übernimmt Communitystiftende Funktionen und stellt den ersten Schritt einer baulichen Erweiterung.

Text von Lukas Malz.

Archicad, Rhino