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November / Dezember 2024

Technische Universität Braunschweig

Ressource Leerstand

Leerstandaktivierung in Braunschweig

von Jennifer Baus

Hochschule:

Technische Universität Braunschweig

Abschluss:

Master

Präsentation:

22.03.2023

Lehrstuhl:

GTAS - Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt bei Prof. Tatjana Schneider

Software:

Adobe

Die Arbeit Ressource Leerstand nährt sich durch unterschiedliche Medien, wie Texten, Zeitungsartikeln und Collagen der Problematik von ungenutztem Raum und zeigt unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten und Handlungsfelder auf, diesen effizienter zu nutzen. Die Texte appellieren ganz besonders an unsere Verantwortung. Verantwortung, die in erster Linie von Politik und Stadt getragen wird, aber auch von Privatpersonen. Wir allein treffen Entscheidungen für oder gegen den Klimaschutz, dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst werden und dementsprechend handeln.

Aber vorweg, was sind Leerstände? In erster Linie Immobilien, die nicht vermietet und/oder ungenutzt sind. Sie werden auch sichtbare Leerstände genannt, weil sie von den Bürgerinnen und Bürger der Stadt deutlich zu identifizieren sind. Doch Leerstand fängt schon viel früher an, wenn Räume zeitlich und/oder größentechnisch untergenutzt sind, dann wird er unsichtbarer Leerstand genannt. Es ist nicht möglich ihn zu erfassen, weil er ja vermeintlich genutzt wird. Beispiele für Unternutzungen sind Cafés, Schulen oder Kultureinrichtungen. Fahrschulen öffnen erst ab 17 Uhr, Cafés haben seit der Corona-Pandemie nur noch 3 Tage die Woche geöffnet und Schulen sind an 179 Tagen im Jahr geschlossen. Was für ein Potenzial hätte es, wenn Schulen nach Unterrichtsschluss weiter genutzt werden würden, als Tanzschule, als Fahrschule oder als Arbeitsplatz. Wie viel weniger Raum müsste dann neu gebaut werden für diese Nutzungen? Schulen sind nur ein Beispiel für Unternutzen, unsichtbarer Leerstand verbirgt sich auch in unseren alten Kinderzimmern, in den Häusern unserer Großeltern und öffentlichen Einrichtungen wie Theatern oder Universitäten.
Wir müssen lernen, Räume zu teilen und sie besser zu organisieren. Neubauen darf nicht mehr die Norm sein, wir zerstören unsere Ökosysteme, wir gefährden das Klima und zukünftige Generationen. Wir brauchen eine Umbaukultur, die sich sowohl in der Praxis als auch in der Lehre mit dem Umgang mit dem Bestand beschäftigt.
Wir als Architekt:innen spielen in der Zukunft des Weiterbauens eine besonders wichtige Rolle. Wir sind Entwickler:innen und Transformator:innen, die unsere bereits gebaute Umwelt weiterdenken und auf die kommenden Klimaveränderungen reagieren lernen müssen. Dafür brauchen wir eine Architektur, die sich diesem Wandel anpasst und zukunftsfähig ist. Jeder von uns trägt dafür Verantwortung, in unserem Privatleben, auf der Arbeit und in unserem Engagement.
Der Prozess des Umdenkens muss endlich angestoßen werden. Denn nur so können wir unsere Lebensgrundlagen und die der zukünftigen Generationen schützen und das Wohnen für eine Mehrheit der Gesellschaft lebenswerter gestalten.

Text von Jennifer Baus.