September / Oktober 2022

Universität Siegen

Offen Für Alle

Kulturzentrum am Rödingsmarkt Hamburg

von Constantin Schwencke

Hochschule:

Universität Siegen

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

25.02.2021

Lehrstuhl:

Prof. Ulrich Exner, Prof. Sibylle Käppel-Klieber

Rubrik:

Verkehrsbauten

Software:

Vectorworks, Photoshop, Sketchup

Die Innenstadt von Hamburg soll in Zukunft immer autofreier werden, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Das Ziel ist, Personen- und Umweltschäden zu verringern und die Lebensqualität in der Stadt zu verbessern. Durch den Verzicht auf Autoverkehr in Innenstädten, werden viele Parkflächen nutzlos und bieten neue Räume in denen sich die Stadt erweitern kann. Das Parkhaus am Rödingsmarkt ist ein solcher Raum.

Das Parkhaus wurde in den 1960er Jahren gebaut, einer Zeit in der viele utopische Theorien für die Zukunft von Städten und dem Zusammenleben entstanden sind. Der Blick in die Zukunft war vielversprechend. Fortschritte in Technologie und Industrie versprachen eine Verbesserung der Lebensqualität Aller. Heute ist der Blick in die Zukunft meist von Sorgen begleitet, technologischer Fortschritt hat oft etwas Bedrohliches und wirft weitere Probleme auf. Radikale Änderungen der gebauten Stadt stehen nicht in Aussicht. Jedoch gibt es viele ungenutzte Orte in Städten, Ruinen der Zukunft, die für neue Nutzungsmöglichkeiten prädestiniert sind. Die leerstehenden Objekte der Zukunft sind eine Chance die Lebensqualität in Städten zu steigern, indem man sie umnutzt und dem Stadtbewohner widmet, anstatt sie als Spekulationsobjekte verkommen zu lassen.
Es sind Interventionen von kleinerem Maßstab, die eine realistische Besserung für den innerstädtischen Raum darstellen. 

Das Kulturzentrum am Rödingsmarkt ist ein Vorschlag dafür, wie diese neu gewonnenen Plätze genutzt werden können. Das Raumprogramm, eine Mischung aus Sport- und Kulturnutzungen soll für Alle und rund um die Uhr zugänglich sein. Ateliers, Ausstellungsflächen, Bibliothek, Sportplatz, Schwimmbad, Bar, Dachgarten und große Freiflächen sollen den Stadtbewohnern zur Verfügung stehen. 

Der Entwurf versucht architektonische Qualitäten der Bestandsstruktur zu wahren und neue hinzuzufügen. Die Deckenplatten des Parkhauses werden überall dort ausgeschnitten, wo sie für die neue Nutzung nicht länger benötigt werden. So bilden sich vier separate Nutzungsbereiche. In den Zwischenräumen bildet sich durch das Wegnehmen der Deckenplatten ein Stützenwald, durch den Tageslicht in das Innere der Struktur gelangt. Durch den Bruch mit dem starren Raster entstehen neue Spannungen. Die organisch geformten Erschließungskerne verteilen sich frei im Raster. Der Dachgarten verbindet die vier Nutzungsbereiche.

Text von Constantin Schwencke.