September / Oktober 2022
Fachhochschule Düsseldorf
HSD housing
Hybrid / Sustainable / Divers
Fachhochschule Düsseldorf
Bachelor
20.06.2022
Elementiertes Bauen und Entwerfen, Prof. Dipl.-Ing. Jochen Schuster / Freiraum und Stadtraum, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Fenner
Wohnbauten
Rhinoceros, Indesign, Photoshop, Illustrator
HSD housing kombiniert Lebens- und Aufenthaltsqualität für Studierende mit einem nachhaltigen und systematischen Gebäudekonzept. Hybridität gilt hierbei als zentraler Schlüsselfaktor. Innen- und Außenraum werden folglich ganzheitlich betrachtet.
Der Tragwerkskonstruktion aus Baubuche wird ein Stahlgerüst (vorzugsweise aus wiederverwendetem Material) vorgesetzt, welches die Erschließung optisch von den vier Wohneinheiten abhebt. Gleichzeitig dient sie als Unterkonstruktion für die Polycarbonat-Schiebeelemente, welche durch flexiblen Einsatz eine Verschmelzung von Innen und Außen suggerieren. Die Wohneinheiten bestehen aus sich wiederholenden Clustern. Der private Schlaf-, Rückzugs- und Sanitärbereich ist auf ein Minimum beschränkt, hat jedoch jeweils Zugang zu einem privaten Außenbereich. Die Anordnung der Module ist so ausgerichtet, dass ein direktes Einsehen von den öffentlichen Flächen aus nicht möglich ist. An die privaten Module schließen sich halböffentliche Zonen an, welche unter anderem Kochinseln und Sofa-Ecken beinhalten. Zentral in jedem Cluster befindet sich der öffentliche, teils zweigeschossige, Gemeinschaftsbereich. Dieser kann mit Vorhängen von den privateren Zonen getrennt werden. Da er als einziger Bereich lediglich mit den Polycarbonat-Elementen vom Außenraum getrennt wird, findet außerdem eine termische Differenzierung statt - die Grenzen von Innen und Außen verschwimmen.
Die Gestaltung des Außenraumes zielt auf möglichst wenig Eingriff in die Natur und eine Rückgewinnung der Diversität von Lebensraum im Stadtraum ab.
Ziel ist es, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den Anforderungen des Menschen an die Aufenthaltsqualität im Außenraum und einer natur-, klima und lebensraumschonenden Planung zu schaffen.
Die architektonische Ausgestaltung des Campusgeländes hält sich sehr zurück und lässt Raum für natürliche Vegetation. Das bereits bestehende Wegenetz wird sinnvoll weitergeführt, um an wichtige Erschließungspunkte anzuknüpfen und ein Durchwandern der Grünflächen gering zu halten.
Das Hauptmerkmal der Gestaltung liegt in der Rückgewinnung eines natürlichen Lebensraumes in der Stadt. Es wird eine grüne Erholungsschneise angelegt, welche aus verschiedenen Baumarten und natürlich bewachsenen Wiesen besteht. Obstbäume, insbesondere alte Sorten zur Förderung der genetischen Artenvielfalt, unterstützen einen zukünftig artgerechteren Lebensraum für Bienen.
Die Aufenthaltsbereiche binden sich zurückhaltend und schonend in den Außenraum ein.
Nachhaltig, hybrid, divers - ein Studentenwohnheim, welches mit einer Reduzierung auf das Wesentliche einen großen Schritt ins bewusstere Wohnen und Bauen transferiert und sich schonend in seine Umwelt integriert.
Text von Katharina Zimmer.