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September / Oktober 2022

Technische Universität Braunschweig

Vertikales Wohnen

Hochhaus in Zürich

von Hannah Schneider

Hochschule:

Technische Universität Braunschweig

Abschluss:

Master

Präsentation:

23.09.2021

Lehrstuhl:

Institut für experimentelles Entwerfen/Prof. Berthold H. Penkhues

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Rhino, VRay, Illustrator, Photoshop

Viele, besonders junge und unabhängige Menschen, zieht es für den Job oder die Ausbildung nach Zürich. Die Stadt erwartet in den kommenden 20 Jahren ein Wachstum von etwa 100 Tsd. Menschen. Die bestehenden urbanen Strukturen sollen daher verdichtet werden, um dem steigenden Bedarf an Wohnraum gerecht zu werden. Der Entwurf zeigt eine Idee zur Entwicklung zeitgenössischer Wohnformen, im Spannungsfeld von Anonymität und Gemeinschaft.

Obwohl wir heute mehr Möglichkeiten haben, in Verbindung zu bleiben als je zuvor, stellt Einsamkeit eine Bedrohung für unser Wohlbefinden dar. Besonders in Städten sind viele Menschen von Einsamkeit betroffen. Dies liegt zum einen an der hohen Anzahl an Alleinlebenden, aber auch an der Struktur unserer Städte. Durch öffentliche Begegnungsräume, die nicht nur Transitzonen sind, sondern zum Verweilen und zur Ruhe kommen einladen, kann der sozialen Isolation direkt entgegen gewirkt werden.

Die Idee ist, dass sich die Bewohner:innen auf dem Weg in ihre Wohnungen begegnen und Alleinlebende zusammengeführt werden. Um der bisweiligen Anonymität in Hochhäusern entgegenzuwirken, wurden in diesem Konzept kleine Nachbarschaften im Haus entwickelt.

Auf dem Grundstück befinden sich Hauptgebäude, Cafe und die Metallwerkstatt des Jugendkulturzentrums DYNAMO sowie die Drogenberatungsstelle.
Die Fläche am Ufer ist besonders bei gutem Wetter ein stark belebter Ort. Menschen treffen sich hier, liegen in der Sonne, trinken einen Kaffee oder gehen im Fluss schwimmen. Gleichzeitig wird der Platz für Workshops im Freien genutzt. Um die Qualität dieses Ortes zu erhalten, wird nur das Hauptgebäude des Jugendkulturzentrums entfernt und hier das neue Gebäude platziert, wobei die Nutzung im neuen Sockel erhalten bleibt.

Das geplante Hochhaus richtet sich nicht wie die Bestandsgebäude an der Straße aus sondern nimmt einen größeren städtebaulichen Bezug auf.

Es dreht sich in die Flucht der Limmat Richtung Süden zum Zürichsee. Von dort aus schauend, ragt es schmal in die Höhe und stellt eine Referenz zum Swissmill Tower flussabwärts dar. Um dem Platz an der Promenade sowie den Fahrradweg an der Straße nicht zu versperren, werden jeweils Bögen aus dem Volumen geschnitten. Das Gebäude reagiert auf seine Umgebung und weicht zurück, um den bestehenden Raum zu erhalten und aufzuwerten.

Das Wohnhaus ist als Skelettstruktur aus Beton auf den massiven Sockel gestellt. Durch den Stukturwechsel werden die Bereiche klar voneinander getrennt. Der Innenausbau des Wohnhauses erfolgt in Holzbauweise.
An den Stirnseiten des Gebäudes befinden sich kleine Single-Appartments, die durch einen doppelgeschossigen Kollektivraum erschlossen werden und sich duplex-artig um diesen legen. Mittig an an den Kern angeschlossen befinden sich barrierefreie 3,5-Zimmer Wohnungen, die als Wohngemeinschaften jeden Alters genutzt werden können. In allen Wohnungen wird der private Raum klein gehalten. Dafür werden größere gemeinschaftliche Aufenthaltsflächen geboten.

Text von Hannah Schneider.