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September / Oktober 2022

Leibniz Universität Hannover

Am Weißenhof

Ein Ausstellungsgebäude & Informationszentrum

von Ricco Frank

Hochschule:

Leibniz Universität Hannover

Abschluss:

Master

Präsentation:

19.07.2022

Lehrstuhl:

Entwerfen & Baukonstruktion / Prof. Michael Schumacher

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCAD

Im Rahmen der IBA’27 Stuttgart sollen neue Antworten auf das Bauen, Arbeiten und Zusammenleben in den Städten des 21. Jahrhunderts aufgezeigt werden. Ziel ist es, international relevante und modellhafte Beispiele zu präsentieren, die über das Präsentationsjahr hinaus in die Zukunft weisen. Es werden resiliente, nachhaltige und intelligente Gebäude, Strukturen und Prozesse entwickelt. (vgl. Landeshauptstadt Stuttgart, 2022)


Mit meinem experimentellen Baustein des Besucher- und Informationszentrums an der Werkbundsiedlung am Weißenhof und der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bilde ich einen Ankunftsort, Orientierungspunkt und ein Gelenk zwischen den Akteuren*innen als Einleitung in das historisch und kulturell bedeutende Quartier.


Eine Reihe von Leidideen -wie die Erweiterung des Campus, mehrere Zugänge, Aufenthaltsmöglichkeiten, das Ausformulieren von Plätzen, Experimentierfelder und eine neue Aufteilung des Straßenraums- definieren die städtebauliche Situation und Umstrukturierung des Ortes, welche ein gemeinschaftlicheres Bild des Quartiers hervorbringt.


Die kontextbezogene, städtebauliche Setzung auf dem Grundstück greift bestehende Achsen auf, ermöglicht charakteristisch unterschiedliche Freiräume zwischen dem Neuen und bestehenden Gebäuden und ermöglicht eine Selbständigkeit, die einerseits Ergänzung ist und andererseits Eingliederung in das bestehende Ensemble.


Die innere Gliederung stärkt das Besucherleitsystem und verleiht dem Baukörper seine Identität, indem sie sich nach außen drückt und im Innenraum den Blick auf das experimentell gestaltete Tragwerk ermöglicht. Verschiedene Konstruktionsweisen werden miteinander vereint und verleihen dem Haus seinen Forschungscharakter, der an dem Ort stark verwurzelt ist - Kerne aus einem Holz-100 System, Textilbeton und Stampflehm, Trapezblech- und Holz-Beton-Verbunddecken sowie eine tragende Pfosten-Riegelfassade aus Holz.


Auf verschiedenen Ebenen tritt die Interaktion zwischen Gebäude und Besucher*innen hervor. Schaufenster ermöglichen Einblicke in das Gebäude auf Straßenebene, Rahmen Ausblicke und betonen die Beziehung zwischen Ausstellung und Exponat – der Weissenhofsiedlung.


Die Stapelung der Programmbausteine über jeweils zwei Geschosse bildet sich in einer Horizontalität und Kolossalordnung der Fassade ab. Lufträume ermöglichen die visuelle Beziehung im Innenraum. Die Besucher*innen werden so durch das Gebäude geführt, dass sich eine Raumfigur durch die Erschließung ergibt. Den Abschluss der Raum Choreografie bildet der öffentliche Dachgarten mit zahlreichen spannenden Momenten für alle Nutzer*innen.

Text von Ricco Frank.