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November / Dezember 2022

Technische Universität Braunschweig

Haus der Mineralien

Der Mensch und die Gesteine

von Jonas Höltke

Hochschule:

Technische Universität Braunschweig

Abschluss:

Master

Präsentation:

23.03.2022

Lehrstuhl:

Institut für Entwerfen und Raumkomposition/ Prof. Volker Staab

Rubrik:

Hybride Nutzung

Software:

Rhino7, Photoshop, V-ray, Illustrator

Gesteine sind die Bausteine unserer Erde. Sowohl die meisten Erdschichten, als auch die Erdkruste bestehen aus ganz unterschiedlichen Gesteinsarten. Die Erdkruste ist keine einheitliche Masse, sondern in viele gigantische Gesteinsplatten aufgeteilt, die nicht auf dem darunterliegendem Erdmantel verankert sind, sondern auf diesem beweglich lagern. Gesteine befinden sich in einem stetigen Wandel und geben dadurch Aufschluss über die Entwicklungsgeschichte ihrer Selbst und ihrer Umgebung. Zwischen den Gesteinsarten besteht ein ständiger Wandel. Ein Gestein durchläuft in seinem Zyklus von der Entstehung bis zur Rückbildung mehrere Phasen in einem Zeitraum von ca 200 Millionen Jahren.

Das Nördlinger Ries befindet sich in Bayern zwischen der schwäbischen und der fränkischen Alp und beschreibt ein flaches Landstück inmitten einer hügeligen Landschaft. Fälschlicherweise wurden die besonderen geologischen Gesteinsfunde in dieser Gegend mit einer vulkanischen Vorgeschichte in Verbindung gebracht, bis 1960 herausgefunden wurde, dass es sich hierbei um einen 14.5 Mio. Jahre alten Asteroidenkrater handelt.

Der Steinbruch Arlt befindet sich ca 1.5 km süd-westlich von Nördlingen am Rande des Kraters im Megablockbereich. Er wurde durch Wege und Informationstafeln als Erlebnisgeotop angelegt und bietet den Besuchern einen vielseitigen Einblick in die besondere Geologie. Auffällig ist die Zwischenebene, die durch den Steinabbau dort entstanden ist, somit sind dort drei unterschiedliche Ebenen vorhanden. Das Gebäude entwickelt sich aus dem Ort und der Aufgabe heraus. Es fügt sich in das vorhandene Wegenetz ein und hat die Intention ein Abtauchen in die Bergwelt zu ermöglichen und eine Verbindung des Weges auf der oberen und unteren Ebene zu erzeugen. Dies entsteht durch eine vertikale Durchwegungsachse, auf der der Besucher einen Einblick in die Vielfalt, der dort gelagerten Gesteine, erhält. Auf dem Weg nach oben bieten sich immer wieder Möglichkeiten in unterschiedliche thematische Bereiche des Steins einzutauchen (Forschung, Kunst, Museum). Das Gebäude wird so Teil des Steinbruchs und lässt die Grenzen zwischen Natur und Gebautem verfließen. Am Ende des Weges nach oben tritt der Besucher aus dem Berg auf und kann auf dem Dach der Museumsebene verweilen, um dort zu rasten und den Blick über den Steinbruch, aber auch über den gesamten Krater des Nördlinger Ries‘ zu genießen. Für den Betrachter entsteht der Eindruck, dass das Gebäude bei der Arbeit am Steinbruch freigelegt wurde.
Text von Jonas Höltke.