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November / Dezember 2022

Technische Universität Dresden

BOTA

Multifunktionales Besuchs- und Forschungszentrum

von Josefin Seifert

Hochschule:

Technische Universität Dresden

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

18.08.2022

Lehrstuhl:

Gastprofessur Entwerfen Bernd Schmutz

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

ArchiCAD, Photoshop, InDesign

BOTA kann viel sein und viel geben - der Stadt, dem Grünraum und dem Ort, der es beherbergt.
Konzipiert als multifunktionale Kombination aus Museum, Restaurant, Besuchszentrum, Lehrstätte und Forschungsanlage eröffnet das Haus als neue Anlaufstelle zeitgenössische Möglichkeiten und Wege, den Botanischen Garten in Dresden zu entdecken und erleben. Ein Ort für alle, der sich auf vielfältige Weise der Stadt öffnet.
Eine große, bisher als Reserve brach liegende und unzugängliche Fläche am Rande der Anlage bildet den Ausgangspunkt des Entwurfs. Die Reintegration dieser Fläche dient als Chance, die Nutzungsabläufe des Gartens neu zu denken. Das gesamte Areal wird nun von insgesamt drei Eingängen aus über einen Rundweg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Durch seine lineare Gestalt rahmt das Haus den gesamten Garten zur Ostseite hin. Über eine Brücke bildet es gleichzeitig auch Passage und Erschließung zu den neu gestalteten Außenflächen für regionale Flora und Forschung.
Das Haus ist in seiner Linearität polyzentrisch in Cluster unterteilt: Gastronomie und Veranstaltung, Ausstellung und Wissen und Forschung und Lehre. Das gesamte Erdgeschoss ist als bespielte Freifläche gestaltet, die einen Abdruck der darüber gelegenen Funktionen darstellt. Ein Gewächshaus für Urban Farming, ein Forum und ein Café kündigen die darüber liegenden Räume für Seminare und das hauseigene Restaurant an, das Erzeugnisse des Gartens verwertet. Eine Fläche für Freiluftinstallationen markiert den Zugang zum neuen Botanischen Museum mit Bibliothek und Räumen für Veranstaltungen. Ein weiteres Gewächshaus für Forschungszwecke bildet den Auftakt zu Laboratorien, Lehrräumen und zwei Residencies für Gastforschende.
Eine längs durch das gesamte Gebäude verlaufende Ziegelwand bildet ein poröses Rückgrat, das verschiedenste Nebenräume und die Aufgänge beherbergt und das Haus in öffentliche und privatere Räume organisiert. Außerdem schottet sie den im Erdgeschoss rückseitig angeordneten Werkshof und die hauseigene Biogasanlage ab, die Abfälle des Gartens, des Parks und des Zoos verwertet.
Die mit Wellblech verkleideten Dachformen falten sich in verschiedenen Querschnitten in die Freifläche aus und bilden dabei Anlaufpunkte für die Nutzungen. Sie erinnern an befestigte Zelte und bedeuten Leichtigkeit und Schutz in einem. Farbige Giebelflächen setzen die einzelnen Häuser unter einem Dach voneinander ab.
Im Inneren wird die CO2-reduzierte Holzkonstruktion des Hauses erlebbar. Sichtsparren, Fachwerkträger und Dachschrägen in allen Geschossen zeigen das Tragwerk und lassen das Haus atmen.
Über Grenzen des Areals hinaus wird der Botanische Garten durch eine neue Wegeverbindung an die zentralen Wegeachsen des Parks angeschlossen. Ein Pavillon an Nord-Süd-Achse dient als Satellit und Wegweiser, und stellt Veranstaltungen und Angebote des Botanischen Gartens aus.
Dieser rückt dadurch näher ans Hauptgeschehen des Großen Gartens heran und wird zentraler Teil des großen grünen Teppichs.
Text von Josefin Seifert.