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November / Dezember 2022

Berliner Hochschule für Technik

Berg + Tal

Kleines Hotel in Buckow (Märkische Schweiz)

von Charlotte Habermann, Adrian Pogrzeba

Hochschule:

Berliner Hochschule für Technik

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

29.06.2022

Lehrstuhl:

Baukonstruktion, Prof. Dr.-Ing. Mathias Essig / Entwurf und Städtebau, Prof. Dipl.-Ing. Petra Vondenhof-Anderhalten

Rubrik:

Hotelbauten

Software:

Archicad, Photoshop, Indesign, Illustrator

Die zwei Baugrundstücke am zentralen Marktplatz liegen im weitestgehend intakten historischen Ortskern des Kneippkurortes Buckow (Märkische Schweiz) in Brandenburg. Mit einem neuen Hotelkonzept soll der Marktplatz nachhaltig belebt werden und ein Aufenthalt in der Kleinstadt attraktiv erscheinen. Haus A definiert und belebt als repräsentativer Bau den Marktplatz neu. Haus B, als entwurfliches Pendant zu Haus A, nimmt sich gegenüber der Nachbarbebauung eher zurück. Als eine Art Appartementhotel erweitert das Haus B die Beherbergungsmöglichkeiten in der Kleinstadt. Mit rund 70 m2 sind die Appartements für Gäste mit längerer Verweildauer konzipiert und strahlen eine wohnliche, intime Atmosphäre aus. Am Kopf des Gebäudes findet ein Fahrradverleih und Outdoorshop platz. Beide Gebäude teilen sich die Rezeption und den Frühstücksraum.
 
Das Erdgeschoss von Haus A ist schwellenlos mit dem Marktplatz verbunden und fungiert mit Empfangshalle, Lobby und gastronomischem Betrieb / Frühstücksraum als öffentlicher Teil des Hauses. Durch die Nutzungsüberlagerungen verdichtet sich das Erdgeschoss und wird somit zu einer spannenden Begegnungsstätte. Die oberen drei Geschosse beherbergen jeweils acht Gästezimmer mit sechs unterschiedlichen Zimmertypen, die sich in ihrer Ausstattung und Möblierung unterscheiden. Die vorhandene Bushaltestelle konnte in den Baukörper integriert werden und ist von außen in die Fassade gesteckt.
 
Die glatte Putzfassade und die im selben Farbton mit einer Polyurea-Beschichtung versiegelten Dachflächen, lassen das Gebäude wie aus einem Guss erscheinen. Dunkle Eichenholzfenster unterbrechen die glatte Fassadenoberfläche hin und wieder und tragen das entwurfliche Konzept der unterschiedlichen Zimmertypen ins Außen. Das Gebäude setzt sich in seiner Abstraktion deutlich von der Umgebungsbebauung ab und unterscheidet klar zwischen alt und neu.
 
Um die vier Gästeappartements von Haus B zu erschließen, läuft man entlang der Westfassade. Eine sich vor dem Gebäude befindende Treppenanlage erweitert die Aufenthaltsfläche des Gebäudes nach außen. Großzügige Schiebetüren bewirken zusätzlich ein Verschmelzen von außen und innen und ermöglichen einen weitläufigen Blick über den kleinen Platz. Die Appartements sind sehr offen und als Raum-in-Raum-Konzept gestaltet. Die karbonisierte Holzfassade steht im Kontrast zum Haus A, welches als weißer Berg erscheint.
 
Das Tragwerk beider Gebäude besteht überwiegend aus industriell vorgefertigten Brettsperrholztafeln, welche vor Ort zusammengesetzt werden. Um für eventuelle Umnutzungen eine möglichst große Flexibilität zu gewährleisten besteht das innere Tragwerk von Haus A aus einem Holzskelettbau. Die Energieversorgung beider Häuser erfolgt möglichst unabhängig von fossilen Brennstoffen. Das Energiekonzept besteht hier aus einer Wärmepumpe mit der Unterstützung durch die oberflächennahe Geothermie. Zusätzlich wird das System über eine Solarthermieanlage unterstützt.
Text von Charlotte Habermann und Adrian Pogrzeba.