Juli / August 2024
HafenCity Universität Hamburg
Zwischen den Bögen
Entwurf zur Freihafenelbbrücke und ihr zukünftiges Bild
HafenCity Universität Hamburg
Bachelor
28.05.2024
Henrik Becker, Prof. Antje Stockman
Infrastruktur
Die Freihafenelbbrücke, eine der markanten Norderelbbrücken Hamburgs, steht am Scheideweg von Vergangenheit und Zukunft. Ihre strategische Lage verbindet den nördlichen Teil der Stadt mit der Elbinsel Wilhelmsburg und bildet ein zentrales Element in der städtebaulichen Entwicklung der umliegenden Viertel wie der HafenCity und des zukünftigen Stadtteils Kleiner Grasbrook.
Historischer Hintergrund und strukturelle Bedeutung:
Errichtet zwischen 1914 und 1926 und im Zweiten Weltkrieg teilweise beschädigt, repräsentiert die Freihafenelbbrücke eine bedeutende Epoche im Ingenieurbau. Trotz sichtbarer Kriegsschäden hat die Brücke eine bemerkenswerte Tragfähigkeit. Die ursprüngliche Überdimensionierung und die nie genutzte zweite Ebene für Bahngleise haben dazu beigetragen, dass die Struktur bis heute stabil bleibt.
Der städtebauliche Kontext:
Die Brücke liegt an der Kreuzung vierer Stadtteile: HafenCity, Rothenburgsort, Veddel und Kleiner Grasbrook. Jeder dieser Stadtteile weist eine einzigartige Struktur auf. HafenCity kombiniert moderne Wohn- und Gewerbeflächen. Rothenburgsort und Veddel sind von historischen und industriellen Elementen geprägt. Kleiner Grasbrook, derzeit noch unentwickelt, wird Schauplatz eines neuen urbanen Quartiers sein.
Visionäre Gestaltung der Brücke:
Das Projekt "Zwischen den Bögen" sieht eine transformative Nutzung der Freihafenelbbrücke vor. Mehrere Zugangsmöglichkeiten, darunter eine Wendeltreppe, Rampe und Aufzug, führen zu einem breiten Weg, der von Grünflächen flankiert ist. Diese Parks bieten Ruheoasen inmitten der städtischen Dynamik. Entlang des Weges ermöglichen flexible Gebäudestrukturen eine vielseitige Nutzung, von Vereinsräumen bis zu kleinen Gewerbebetrieben. Die Architektur zeichnet sich durch Fassaden aus, die sich vollständig öffnen lassen, wodurch Innen- und Außenräume verschmelzen. Terrassen entlang des Weges bieten Ausblicke auf die Elbe und laden zum Verweilen ein. Die moderne Gestaltung kombiniert Architektur, Natur und die Kulisse der Flusslandschaft zu einem einzigartigen Erlebnisraum.
Nachhaltige Energielösungen:
Die energetische Versorgung der Brücke erfolgt größtenteils durch Sonneneinstrahlung und innovative Kühlsysteme, die die natürliche Brise nutzen. Eine Wärmepumpe extrahiert Wärme aus dem Flusswasser der Elbe, um die Gebäude ganzjährig zu beheizen und im Sommer zu kühlen.
Fazit:
Das Projekt zur Neugestaltung der Freihafenelbbrücke verbindet historische Wertschätzung mit zukunftsweisendem städtebaulichem Denken. Durch die Integration von grünen Oasen, flexiblen Nutzungsstrukturen und nachhaltigen Energielösungen entsteht ein lebendiger, multifunktionaler Raum, der sowohl die Vergangenheit ehrt als auch den Weg in die Zukunft weist.
Text von Arman Jeddi und Leonie Schleyer.