Kultsilo - vom Getreidespeicher zum Kultur- und Kreativzentrum

Das ehemalige Silo liegt am Saarbrücker Osthafen, an einem Altarm der Saar, nahe der Innenstadt. Seine privilegierte Lage am Fluss bietet zusammen mit der fußläufigen Anbindung an die Innenstadt, entlang eines Grünzugs an der Saar, großes Potenzial zur Reaktivierung. Die Kulturszene, die bereits als Nutzung vorhanden ist, kann sich entwickeln, indem weitere Nutzungen und Räumlichkeiten für Kunst und Kultur an den Ort gebracht werden. Zudem wird die Kultur mit anderen Nutzungen wie Bildung, Gewerbe, Wohnen und Freizeit verknüpft. Um eine Verbindung von Natur und Stadt zu schaffen, und auch um den Freiraum des Standorts zu beleben, wird der Grünzug entlang der Saar in das Naturschutzgebiet weitergeführt. Im Moment gestalten die Freiflächen vor der Anlage maßgeblich den Standort. Es soll ein Kulturzentrum mit Kulturhafen entstehen, das auch die Außenräume durch neue Nutzungsmöglichkeiten belebt, um so einen attraktiven Anziehungspunkt zu schaffen.
Der Entwurf gliedert sich in zwei Gebäudekomplexe: einen aufgeständerten Riegel, der das Lagerhochhaus umschliesst, und ein Hochhaus, das die Vertikalität des Siloturms unterstreicht. Der Grünzug, von der Innenstadt kommend wird über das Dach weiter in Richtung des Naturschutzgebiets geführt. Damit wird einerseits der Naturraum näher an die Stadt herangebracht und andererseits Gewerbe, Wohnen und Kultur an einen attraktiven Ort zwischen Natur und Stadt gebracht. Der industrielle Charme der Siloanlage wird beibehalten und durch filigrane Neubauten ergänzt. Die Siloanlage erhält durch die zusätzlichen Gebäudeteile eine verstärkte Fernwirkung und eine größere Aufmerksamkeit in der Stadt. Die Reaktivierung macht das Silo zu einem identitätsstarken Ort für Saarbrücken, der einen Impuls für die Stadtentwicklung geben soll.

Text von Franziska Maria Alt.