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September / Oktober 2024

HafenCity Universität Hamburg

Lückenlos

Mehr als Wohnen, ein Studierendenwohnheim als Social-mixed-used-building

von Lukas Gerlinger, Jonathan Quast

Hochschule:

HafenCity Universität Hamburg

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

02.09.2024

Lehrstuhl:

Architektur Prof. Bernd Kniess

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Archicad, Photoshop, Rhino, Illustrator

Nachhaltigkeit ist im Bauwesen ein Schlagwort, mit denen sich viele Projekte schmücken. Aber was bedeutet es, ein nachhaltiges Gebäude zu entwerfen. In dem Projekt Lückenlos haben wir uns dem Begriff der Nachhaltigkeit aus unterschiedlichen Richtungen genähert und sowohl ökologische als auch soziale Aspekte der Nachhaltigkeit in den Fokus gestellt. Unsere Motivation entstand aus der drängenden Wohnungsnot, besonders für junge Menschen in Städten wie Hamburg. Mit 120.000 Studierenden und nur 4.400 Wohnheimplätzen wurde schnell klar, dass innovative, flexible Wohnkonzepte erforderlich sind, um dieser Herausforderung zu begegnen.

Die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit führte uns zu einem umfassenderen Ansatz, der über die Wahl umweltfreundlicher Materialien hinausgeht. Lückenlos wurde als Social-mixed-use-building konzipiert, ein Gebäude, das nicht nur Wohnraum bietet, sondern auch soziale Begegnungen fördert. Die Kombination eines Studierendenwohnheims mit einer Stadtteilbücherei, die als öffentlicher Treffpunkt und Co-Working-Space dient, schafft eine gegenseitige Aktivierung zwischen den Nutzungen. Studierende und Anwohner*innen profitieren gleichermaßen von den gemeinschaftlichen Angeboten und tragen so zur sozialen Integration bei.

Das Gebäude selbst nutzt Holz als primäres Baumaterial und kombiniert dies mit Beton. Diese Materialwahl fördert die ökologische Nachhaltigkeit, während die flexible Raumgestaltung die soziale Nachhaltigkeit unterstützt. Ein nachhaltiges Gebäude ist eines, das über viele Jahre hinweg von der Gemeinschaft genutzt und geschätzt wird.
Der gesamte Entwurfsprozess wurde in drei Phasen dokumentiert: Zuerst analysierten wir in Lücken die Typologie der Baulücke und deren Potenzial. In Kontext betrachteten wir die sozialen und städtebaulichen Strukturen des Stadtteils Hamburg-St. Georg. Im letzten Abschnitt, Entwurf, flossen diese Erkenntnisse in ein modulares und flexibles Design ein, das den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gerecht wird.
So entstand ein funktionales und modulares Gebäude, das sich als sozialer Knotenpunkt für das Viertel etablieren kann. Der partizipative Entwurfsprozess mit den späteren Nutzergruppen bildet die Grundlage, um Lückenlos als echtes Social-mixed-use-building weiterzuführen und als Modell für nachhaltiges Bauen in die Zukunft zu tragen.

Text von Lukas Gerlinger und Jonathan Quast.