Von Theorie bis Praxis: Die Preisträger*innen der Campus Masters 2024

Am 25. Februar 2025 kürte BauNetz CAMPUS in feierlicher Atmosphäre die Jahresgewinner*innen der Campus Masters 2024.

Ende Januar traten beim Campus Masters Jahreswettbewerb 2024 die 24 Gewinnerprojekte aus den sechs Wettbewerbsrunden des vergangenen Jahres gegeneinander an. Eine fünfköpfige Jury, der Inken Baller, Emil Brechenmacher (1. Platz des Jahreswettbewerbs 2023), Gustav DüsingMay-Britt Frank-Grosse (BauNetz ID) und Julian Waning (GIRA) angehörten, kürte die Preisträger*innen:

Die drei preisgekrönten Abschlussarbeiten, darunter eine Bachelor- und zwei Masterarbeiten, greifen aktuelle Themen wie Nachnutzung und Nachverdichtung auf. Sie stellen Fragen: Wie lassen sich leerstehende Gebäude wiederbeleben? Und wie kann man die städtische Peripherie aktivieren? Die Projekte zeigen nicht nur thematische Vielfalt, sondern auch die Bandbreite möglicher Formate, die Abschlussarbeiten annehmen können.

Stadt – Raum – Hybrid auf Platz 1 

Die Jury entschied einstimmig: Die Bachelorarbeit „Stadt – Raum – Hybrid“ von Stefan Gross, Florian Meissner und Kilian Reuser gehört auf den ersten Platz. Das Projekt, von Prof. Mark Michaeli, Sebastian Klawiter und Arne Markuske an der TU München betreut, transformierte einen ehemaligen Galeria Kaufhof in eine multifunktionale soziale Infrastruktur – ein Zentrum für gesellschaftlichen Austausch. Die Jury sah darin nicht nur eine Bereicherung für das Quartier, sondern auch eine neue, vielversprechende städtische Situation. Neben der sichtbaren Freude am Gestalten überzeugte das Projekt durch ein hohes konstruktives Verständnis. Alle Juror*innen lobten die klare und ansprechende Ausarbeitung und hoben den hohen Standard der Bachelorarbeit hervor.

 

wall, fruit, wall, fruit auf Platz 2

Annika Böchers Masterarbeit beeindruckte die Jury ebenfalls. In ihrer Thesis untersuchte sie Gartenkultur und landwirtschaftliche Praktiken und ging der Frage nach, welche symbiotischen Effekte entstehen, wenn man jene Praktiken mit dem modernen Stadtleben kombiniert. Als Fallbeispiel wählte sie ein Gelände in der Peripherie von Wien und entwickelte ein räumliches Konzept für Gärten, Gemeinschaftsflächen und Bildungsprogramme. Das Projekt, das Christina Condak und Peter Leeb an der Universität der bildenden Künste Wien betreuten, liefere mit seiner linearen Organisation eine überzeugende landwirtschaftliche und architektonische Antwort auf die Nutzung der Peripherie, so die Jury.

City Center Aachen auf Platz 3

Auch Cyril Queyraus Projekt beschäftigte sich mit der Zukunft eines ehemaligen Konsumhauses. Er analysierte das „City-Center Aachen“ und beleuchtete die städtebaulichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte der Typologie. In seiner theoretischen Arbeit skizzierte er abschließend drei Perspektiven für die Zukunft des Gebäudes, die als Ausgangspunkt für eine nachhaltige Weiterentwicklung dienen sollen. Die Jury betonte die Relevanz des Themas. Ihr zufolge gelingt es dem Absolventen darum, die Typologie der City-Center lesbar zu machen und deren Potenziale aufzuzeigen. Die Arbeit lag in der Obhut von Prof. Anne-Julchen Bernhardt und Prof. Alexander Markschies an der RWTH Aachen University.

Shree Shila Devi Kindergarten Dhoksan erhält Anerkennung

Die außergewöhnliche Bachelorarbeit von Nils Ewen und Matthias Hellriegel, betreut von Prof. Jacob van Rijs an der TU Berlin, zeugte von einer hohen gestalterischen Qualität. Während eines  zehnmonatigen Aufenthalts in Nepal planten und bauten die beiden Studenten einen neuen Kindergarten für ein kleines Bergdorf. Die Jury lobte die Ambitionen des Projekts und sprach von einem guten Beispiel dafür, dass auch Architekturstudierende bereits etwas Großes erreichen können. Die Arbeit erhielt daher eine Anerkennung.

Preisverleihung mit Publikum

Im Anschluss an die Preisverleihung in der Architektenkammer Berlin folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Thesis to Practice?“. Dabei tauschten sich die Preisträger*innen und Jurymitglieder über folgende Fragen aus:  Welche Chancen bietet die Thesis beim Übergang vom Studium in die Praxis? Welche Themen sind heutzutage relevant? Wie hat sich das Format der Abschlussarbeit im Laufe der Zeit gewandelt? 

BauNetz CAMPUS dankt den zahlreichen Sponsor*innen, die mit ihren Preisen den Nachwuchs unterstützen. Darunter vier Verlage, eine Zeitschrift und fünf Hersteller von Designprodukten. Die Campus Masters werden unterstützt von GIRA.