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Juli / August 2023

Karlsruher Institut für Technologie

Urbane Recycling Industrie

Eine Demontagefabrik für Elektronikaltgeräte

von Dominic Faltien

Hochschule:

Karlsruher Institut für Technologie

Abschluss:

Master

Präsentation:

13.04.2023

Lehrstuhl:

Prof. Dirk E. Hebel (Nachhaltiges Bauen), Prof. Barbara Engel (Internationaler Städtebau)

Rubrik:

Industriebauten

Software:

Vectorworks, Adobe Creative Cloud

Als zentrales Thema wird die Standortgeschichte des EnBW Werksgelände in Stuttgart-Stöckach mit der stärker werdenden Verknappung unserer Ressourcen zusammengeführt, um die zukünftige Urbane Industrie des Recyclings zu entwickeln. Teil der IBA 27, soll das Gelände zu einem nachhaltigen und grünen Quartier entwickelt werden. Dem nahezu vollständigen Abriss der südlichen Gebäude wird mit dieser Arbeit ein Gegenentwurf gegenübergestellt.

Als hybrider Baukörper wird die industrielle Produktion mit Wohnen und Arbeiten vereint. In einer in den Komplex integrierten Demontageeinheit werden Metalle und seltene Erden aus Elektronikaltgeräten zurückgewonnen. Ablesbar wird die industrielle Nutzung durch die Metallfassade am Gebäudekomplex, jedoch bleibt sie auf einem städtischen Maßstab.

Der Austausch mit der Bevölkerung wird zu jedem Zeitpunkt gesucht und schafft dadurch neue Qualitäten im urbanen Raum. Das Recycling wird in den Alltag der Stadtbewohner mit eingebunden, indem es niederschwellige Angebote der Rückgabe von Elektronikaltgeräten an verschiedenen Standorten im Quartier gibt. Offene Fassaden zeigen, wie transparent Industrie sein kann und wie es im Einklang mit anderen Nutzungen sogar für Mehrwerte und Ressourcenschonung sorgt.

Emissionen wie Lärm, Verkehr und Energieverbrauch werden bewusst gezeigt und in ein gesamtheitliches Konzept eines produktiven Stadtbaukörpers vereint.
Neue Mobilitätsformen und hybride Schwellenräume zur individuellen Aneignung bieten dafür ein robustes Grundgerüst. Die von der Industrie benötigte Energie wird durch eine Abwärme-Rückgewinnungsnetz doppelt genutzt und somit auf ein Minimum reduziert.

Verschiedene Fassadenmaterialien stärken die Zusammensetzung des Komplexes aus mehreren Gebäudeteilen und deren zeitlich bedingten Konstruktionen. Durch sortenrein konstruierte Aufbauten, wird die energetische Sanierung auf heutige Standards gewährleistet.
Text von Dominic Faltien.