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Mai / Juni 2023

Berliner Hochschule für Technik

Revitalisierung des Ortskerns

Entwürfe und Konzepte zur Wiederbelebung des historischen Ortskerns einer Gemeinde

von Jan Blank, Jonas Staeder

Hochschule:

Berliner Hochschule für Technik

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

03.05.2023

Lehrstuhl:

Labor Entwurf und Städtebau: Prof. Ritz Ritzer, Prof. Petra Vondenhof-Anderhalten

Rubrik:

Städtebau

Software:

ArchiCAD, Photoshop, Twinmotion

Das ehemalige Bauerndorf Glienicke/Nordbahn liegt an der nördlichen Grenze von Berlin. Der Ort ist seit der Wende stark gewachsen und nur der historische Dorfanger erinnert noch an seine Wurzeln. Eben jener ist seit langer Zeit kaum belebt. Er bietet wenig attraktive Angebote oder Orte zum Verweilen für die Bewohner.
Gleichzeitig fehlt der Gemeinde eine zentrale Stätte für Versammlungen, Vereinstreffen und Veranstaltungen. Ein mittlerweile verlassenes Grundstück am Dorfanger mit einem historischen Bauernhof-Ensemble eignet sich ideal als Ausgangspunkt, um dem Ortskern neues Leben einzuflößen.
 
Entwurfskonzept
Der Bauernhof am Dorfanger wird zu einem Gemeindezentrum umgenutzt. Die Brachlandschaft nördlich des Hofs soll mit einem gemeinschaftlichen Wohnareal nachverdichtet werden. Das gesamte Areal soll sich über neue Erschließungen dem Ort öffnen und als stimmiger Gesamtentwurf den historischen Ortskern revitalisieren.
 
Gemeindehof
Der neue Gemeindehof soll ein Ort der Zusammenkunft werden und die Bürger von Glienicke wieder in die Ortsmitte einladen. Im ehemaligen Bauernhof sollen öffentliche und gewerblich genutzte Flächen Platz finden.
Im alten Stall entsteht ein großer Bürgersaal, der für Versammlungen und Veranstaltungen genutzt werden kann. Daneben werden in der Form der alten Scheune Veranstaltungsräume in unterschiedlichen Größen geschaffen. Zusätzlich gibt es gewerblich und gastronomisch genutzte Einheiten, die als permanent aktive Flächen laufend neue Besucher anziehen. Das ehemalige Wohnhaus wird zu einem Café umgebaut, in dem dahinterliegenden Wirtschaftsgebäude wird ein Dorfladen eingerichtet.
Die bestehenden Baukörper des Hofs aus verschiedenen Epochen im Zentrum der Gemeinde sind beispielhaft für die Ortsgeschichte. In der Konstruktion wurde daher darauf geachtet, vorhandene Bauteile wiederzuverwenden und die historische Bausubstanz größtenteils sichtbar zu belassen. Lediglich an der Stelle der ehemaligen, baufälligen Scheune wird ein neuer Baukörper in der alten Kubatur als Holzkonstruktion aufgebaut, um dem historischen Ensemble einen zeitgenössischen Bestandteil hinzuzufügen.
 
Wohnungsareal
Neben der Schaffung eines neuen Versammlungsortes für die Bürger, soll das Ortszentrum nachverdichtet werden. Dazu wird städtebaulich ein zweiter Hof an den existierenden Bauernhof angeschlossen. Hier soll ein gemeinschaftlich orientiertes Mehr-Generationen-Wohnareal entstehen.
Im Erdgeschoss, leicht zugänglich, liegen Einzimmerwohnungen für alleinstehende Senioren. Darüber sind die Maisonettwohnungen für Familien mit Kindern angeordnet. Diese Durchmischung soll zu einer lebendigen Gemeinschaft führen und Alt und Jung in die Mitte des Ortes holen, um das historische Zentrum von innen heraus zu beleben.
Text von Jan Blank und Jonas Staeder.