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Mai / Juni 2023

Technische Universität Braunschweig

Fakultät für Konservierung und Restauration

Det kongelige Akademi København

von Lukas Molter

Hochschule:

Technische Universität Braunschweig

Abschluss:

Master

Präsentation:

22.03.2023

Lehrstuhl:

IEB — Institut für Entwerfen und Baugestaltung, Prof. Dan Schürch

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Rhino3D, Vray, Affinity Photo, Affinity Designer, Affinity Publisher

Die Entwicklung der Konservierung, Restauration und des Denkmalschutzes stammt in Dänemark aus der Zeit der absoluten Monarchie Ende des 18. Jahrhunderts zur Pflege und Erhaltung königlicher Sammlungen. Spezialisierte Handwerker, Künstler und Architekten sorgten für die Instandhaltung von Gemälden, Kunstobjekten und repräsentative Gebäude des Reiches. Erst die Einrichtung öffentlicher Sammlungen und Museen führte zu einer Wertschätzung und Bewusstseinssteigerung in der Gesellschaft, aus der in der Royal Painting Collection die erste Restauratorenausbildungsstätte in den 1820er Jahren entstand. Es folgte 1972 die erste Gründung einer unabhängigen Schule in den Esplanaden 34, wo sie auch noch heute angesiedelt ist. 2011 wurde der Zusammenschluss mit der School of Architecture und der School of Design vollzogen und gibt dem Studiengang neue Optionen der kulturellen Wirksamkeit. Eine starke Kollaboration zwischen den Studiengängen sollen der Wissenserweiterung als Basis dienen und eine prägende Erscheinung in der Öffentlichkeit generieren, die der Förderung des Bewusstseins für Kulturgeschichte beiträgt. Diesem Gemeinschaftsgedanken liegt auch die Verlegung der School of Conservation aus der Kopenhagener Innenstadt an den zentralen Hauptcampus auf dem Fredericksholmen zugrunde.
Mit der Verlegung des Studienganges ergibt sich nicht nur für die Akademie, sondern für das ganze Quartier eine neue Chance. Programmatisch gliedert sich die Ergänzung in drei Funktionen an drei Standorten. Die Akademie wird mit der Unterbringung der Fakultät in einem Neubau ergänzt. An der östlichen Wasserkante der Insel wird der letzte ungenutzte Kanonenbootschuppen für einen neuen Arbeits- und Lebensraum für Studierende aller Hochschulen umgebaut. Das dritte Bauwerk aktiviert einen Platz mit zentralem, neuen Hochpunkt entlang der Hauptverkehrsachse zur Möglichkeit der kollektiven Präsentation nach Außen und beherbergt ein unterirdisches Archiv. Alle Gebäude passen sich ihrer direkten Umgebung an, kommunizieren untereinander als Ensemble und ergänzen auch als charakterstarke Bausteine die heterogene Typologie des gesamten Holmen. Die einfache Konstruktion des Bestandsbaus eröffnet im Inneren einen großen fließenden Raum, der durch die vertikale Dominanz der Stützen geprägt ist und durch die Reihung der Rahmen mit der Ausrichtung auf das Wasser subtil unterteilt wird. Dieser Eindruck zieht sich in den neuen Gebäuden fort und bildet als außenliegende Stützenreihe mit den Deckenplatten und externer Aussteifung die statische Grundlage. Innenräumlich bleibt ein fließender Raumeindruck vorhanden, der funktionsgerecht mit unterschiedlichen Elementen zoniert wird und auf die unterschiedlichen Anforderungen reagiert. Das ausdrucksprägende Dach wird mit dem gleichen Material und angepassten Neigungswinkeln in neuen großformatigen Fassadentafeln referenziert, lässt eine einheitliche Lesbarkeit zwischen den Objekten erkennen und ist für eine kontextgerechte Atmosphäre verantwortlich.
Text von Lukas Molter.