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Januar / Februar 2025

Hochschule RheinMain

Gallazzo

Umräumen, weiterdenken, weiterbauen, weiternutzen... Transformation Mainzer Landstraße 351/367 - ffm

von Tom Ketter

Hochschule:

Hochschule RheinMain

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

24.07.2024

Lehrstuhl:

Gebäudelehre und Entwerfen - Prof. Dr.-Ing. Georg Ebbing, Prof. Dr.-Ing. Mark Fahlbusch, Prof. i.V. Dipl.-Ing. Faraneh Farnoudi, Prof. Dipl.-Ing. Dieter Müller

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Archicad, Photoshop

Bestand: Das Bestandsgebäude im Frankfurter Gallus besteht aus zwei Türmen, die auf einem gemeinsamen Sockel ruhen. Die Türme, 16- und 14-geschossig, wurden in den 1970er Jahren als Bürogebäude errichtet und sind in Stahlbeton-Skelettbauweise mit einer Bandfassade aus Aluminiumpaneelen und Fenstern konstruiert. Der Sockel beherbergt Gewerbeeinheiten und ein Parkdeck. Das Gebäude ist durch markante Treppenhäuser geprägt.

Konzept: Der Entwurf zielt darauf ab, das Gebäude für das wachsende Quartier zu öffnen und einen sozialen sowie kulturellen Treffpunkt zu schaffen. Dabei wird der Bestand mit minimal invasiven Eingriffen angepasst. Die Bürogeschosse werden weitgehend in Wohnraum umgewandelt, ergänzt durch private Außenräume in Form eines vorgestellten Stahlbetonregals. Eine neue Fassade erhöht die Energieeffizienz. Das Parkdeck wird zur öffentlichen Quartiersterrasse mit Gastronomie und Atelierwohnungen.

Sockel: Der Sockel wird mit einer zweigeschossigen Kolonnade erweitert, die neue Aufenthaltsmöglichkeiten schafft und die Eingänge zu den Türmen überdacht. Eine zentrale Markthalle verbindet den Vorplatz mit einem geschützten Außenraum im Süden und bietet Zugang zur Quartiersterrasse. Weitere öffentliche Einrichtungen wie eine Werkstatt/Makerspace, Räume für Quartiersnutzung und ein Ausstellungsbereich für Kunst ergänzen das Angebot.

Türme: Die Türme bieten eine Vielzahl an Wohnformen, die durch eine klare Struktur geordnet sind. Der Nord/Süd-Turm umfasst Maisonettewohnungen in den unteren Geschossen, die durch einen Mittelflur erschlossen werden. Dabei werden einseitig orientierte Wohnungen vermieden. Zudem befinden sich hier Clusterwohnungen und Familienwohnungen. Auf dem Parkdeck befinden sich Atelierwohnungen mit erhöhter Raumhöhe und Privatsphäre. Der Ost/West-Turm ist durch eingedrehte Kerne gegliedert, was flexible Raumaufteilungen und spannende räumliche Konfigurationen ermöglicht. Diese Wohnungen werden durch Laubengänge und Spännererschließung erschlossen.

Fassade: Die Fassadenstruktur orientiert sich am Tragraster des Bestands, wobei private Außenräume in Form eines vorgestellten Betonfertigteilregals geschaffen werden. Diese Balkonschicht bildet die neue Hauptfassade der Türme. Knotenpunkte in der Fassade verhandeln das Spiel aus Vertikale und Horizontale, dabei erzeugen sie Plastizität und Schatten, was in der Fassade eine lebendige Tiefe erzeugt und das Auge mit einem nötigen ?Flimmern? versorgt. Große Holz-Alu-Schiebeelemente und feuerverzinkte Balkonbrüstungen vollenden die Fassade. Die Fertigteile der Balkonschicht haben eine glatte Oberfläche, während die Wandelemente in der Fassadenebene sandgestrahlt sind, was einen differenzierten Ausdruck erzeugt.

Text von Tom Ketter.