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September / Oktober 2023

Karlsruher Institut für Technologie

Uhlandschule

Umbau und Erweiterung einer mustergültigen, gründerzeitlichen Stadtschule

von Lukas Moratzky

Hochschule:

Karlsruher Institut für Technologie

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

04.07.2023

Lehrstuhl:

Gebäudelehre Prof. Meinrad Morger

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Vectorworks

Neue Bildungskonzepte in Schule und Architektur sind bereits seit langem etabliert. Das Privileg eine Schule neu zu planen oder umzubauen ist gleichzeitig auch ein Statement wie dort Unterricht stattfindet. Worauf immer mehr Wert gelegt wird, ist die Eigenständigkeit der Schüler. Neuartige Konzepte entstehen, beispielsweise in Dänemark. der Lehrer wird nicht mehr als solcher wahrgenommen, sondern als Lernbegleiter. Eine typische Unterrichtsstunde läuft wie folgt ab. Anfangs wird die Aufgabe erklärt und anschließend suchen sich die Schüler*innen ihren eigenen Lernplatz und ihre Lernpartner. Ob Einzel oder Gruppenarbeit, alles ist erlaubt. So werden bewusst Fehler gemacht, die den Erwerb von Wissen begünstigen. Natürlich braucht man für diese Art der Lehre auch die entsprechende Architektur.

Die Bestandsschule wird als externe Quartiersschule angesehen. Hier finden in den klassischen Räumen der Input, also der Anfang der Stunde statt. Danach verteilen sich die Schülerinnen auf dem Komplex der Schule. Dafür stehen verschiedene Räumlichkeiten zu verfügung. Exemplarisch ist dafür der Lernraum, der sich über der Turnhalle befindet. Dort sind die Gruppenräume zusammengefasst. Dieser Raum begreift sich als Landschaft in der kindgerechtes, eigenverantwortliches Lernen möglich ist. Darunter, in unmittelbarer Nähe befindet sich der Aufenthaltsbereich für Lehrer und Schulleitung. Die zwei Ebenen sind über Galerien miteinander verbunden. Die Nähe ist dadurch begründet, dass bei diesen Lernkonzepten die Schwierigkeit besteht, dass Lernbegleiter ihre Gruppen aus den Augen verlieren. Andere Räumlichkeiten sind unter anderem ein Hain mit verschiedenen Spiel-und Aufenthaltsmöglichkeiten. Dort befindet sich ein Pavillon, der als überdachter Pausenraum fungiert.

Die Bestandsschule wird durch die Erweiterung zugänglich für das Quartier. Seminare und Aufbaukurse können dort abgehalten werden, da die Klassenräume nicht mehr explizit zu einer Klasse gehören, sondern nun ein unspezifischer Ort sind. Um das Bild der externen Schule zu komplementieren sind die öffentlich wirksamen Nutzungen, durch die Schließung des Blockrands, an der Straße vorzufinden. Die Aula im Erdgeschoss öffnet sich zur Straße und zum öffentlich gedachten Hinterhof. Darüber befinden sich die Fachräume für textiles Werken, Musik, Kochen und Kunst, die wiederum extern nutzbar sind, sowie ein Café.
Verbunden werden die einzelnen Gebäude über einen Säulengang, der gleichzeitig die Fluchttreppen der Bestandsschule beinhaltet. Über mehrere Geschosse ist es möglich trockenen Fußes von einem Gebäude zum anderen zu gelangen. Die Säulengänge wirken auch auf die Außenräume und gliedern so die Freifläche in Höfe, die so unterschiedliche Charaktere bekommen.
Text von Lukas Moratzky.