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September / Oktober 2023

Technische Universität Braunschweig

Kunstboulevard

Kunstakademie auf der Halbinsel im Magdeburger Wissenschaftshafen

von Mats Ellerbusch

Hochschule:

Technische Universität Braunschweig

Abschluss:

Master

Präsentation:

21.09.2023

Lehrstuhl:

Institut für Experimentelles Entwerfen | Prof. Berthold H. Penkhues

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Rhinoceros 7.0, Adobe Illustrator, Adobe Photoshop, V-Ray, Adobe Indesign

Der Magdeburger Wissenschaftshafen stellt einen Übergangsraum vom Städtischen zur pittoresken Elbaue dar, ihm kommt eine vermittelnde Funktion zu. Im Entwurf wird die Halbinsel des Areals städtebaulich näher betrachtet, welche sich zwischen Hafenbecken und Stromelbe befindet, und für die es zunächst einen Masterplan zu entwickeln gilt. Entstehen soll hier um die wuchtigen Silos, Speicher sowie Kagerhallen herum ein Kunstcampus, welcher darstellende sowie bildende Kunstformen vereint - dramaturgisch sich orientierend an den vorhanden Gleisanlagen des ehemaligen Handelshafens wird er in der Konzeption eines Boulevards umgesetzt. Drei Räume soll dieser durchlaufen - einen in sich gerichteten Werkhof, welcher das Aufeinandertreffen der darstellenden sowie bildenden Kunst zelebriert , einen sich der Landschaft zugewandten Platz, der die beiden Silos als Hochpunkte auf dem Areal und städtebauliche Adresse für sich stehen lässt und sie um einen Flachkörper als drittes Glied ergänzt, sowie einen von der Kunststraße leicht abgekoppelten introvertierten Wohnbereich, der sich der von Norden her einströmenden Natur auf der Halbinsel öffnet. Entlang der Straße soll der Übergang vom städtisch-industriellen Hafenareal hin in den landschaftlichen Elbraum thematisiert werden.
Der Werkhof ist ein verdichteter durchgrünter Raum, in dem architektonisch eine Schottenstruktur Ausdruck findet. Begrenzt wird er durch zwei parallele Zeilen - bei der dem Hafen zugewandten handelt es sich um ehemalige um eine neue Dachstruktur aufgestockte Lagerhallen, in welchen sich Bühnenräume mit hebbaren Wänden und Betonkernen befinden; die der Elbe zugewandte, in vier Körper segmentierte Zeile ist ein Neubau in Schottenklinkerstruktur, der Atelierräume für die Malerei sowie Bildhauerei bereithält. Während das Erdgeschoss aus privaten Einheiten besteht, findet sich im Obergeschoss ein flexibel unterteilbarer Großraum für Klassen und Kurse vor.
Der verdichtete Werkhof bricht um die Silos herum zu einem der Landschaft zugewandten Platz auf. Während das Hafen-Silo eine Ausstellung sowie Bibliothek beinhaltet, ist das Elbe-Silo ein Theater mit heb- und senkbarer Bühne für unterschiedliche Saalkonfigurationen. In den jeweiligen Pilzstützenstruturen der beiden Silos sind weitere Ateliers untergebracht. Ergänzt werden die Silos zu einem Dreifach-Gespann um einen am Kopfe der Anlage sich befindlichen Flachkörper, der öffentliche Werkstätten mit Spezialgerätschaften sowie Seminarräume zur Verfügung stellt - ein Angebot an das gesamte Areal, was auch die Forschung und Wissenschaft mit einschließt. Er stellt einen räumlichen Abschluss der prozessionsartigen Bewegung durch den Raum dar und soll sanft zur Elbe hinausleiten.
Text von Mats Ellerbusch.