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September / Oktober 2023

Technische Universität Dresden

Les Eaux de Paris

Das Stadtbad im Réservoir de Passy

von Oliver Fiebig

Hochschule:

Technische Universität Dresden

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

26.09.2023

Lehrstuhl:

Professur für Gebäudelehre und Entwerfen: Öffentliche Bauten; Prof. Dipl-Ing. Ivan Reimann und Prof. Dipl.-Ing. Thomas Müller

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

ArchiCAD, Adobe Photoshop, Adobe InDesign, Adobe Lightroom

Der Entwurf sieht vor die städtebauliche Besonderheit der Reservoirs de Passy zu stärken und stellt sich dabei als Hochpunkt an das Zentrum der Becken, um einen Bezug zum gesamten Wasserspeicher herzustellen. Das Bassin Villejust erhält dabei seine ursprüngliche Qualität zurück, in dem der Bereich oberhalb der Gewölbe wieder mit Wasser geflutet wird. Gegliedert wird der Baukörper in das eigentliche Stadtbad über dem Wasser, einer freien öffentlichen Nutzung auf der Wasserebene und der Bestandsstruktur auf der Erdgeschossebene. Die Becken im Neubau des Stadtbads werden vertikal gestapelt, sodass ein Wassertank entsteht. Dadurch kann der Fußabdruck des Gebäudes minimiert werden, um einen möglichst großen Teil der bestehenden Gewölbestruktur erhalten zu können. Im Weiteren wurde die Idee verfolgt, zusätzlich zum Stadtbad, einen öffentlichen Raum zu schaffen, der sich auf der Wasseroberfläche befindet, wo eine Bar, eine Lounge sowie ein Restaurant angesiedelt sind. Der geflutete Teil des Bassin Villejust wird dabei als öffentliches Freibad genutzt.
Eine zentrale Treppe verbindet dabei die verschiedenen Nutzungen. Im ersten Geschoss des Stadtbads befinden sich neben dem Foyer die Umkleiden. Einläufige Treppen an den Kopfseiten des Baukörpers dienen der Erschließung des Badebereichs. Im Geschoss über den Umkleiden befinden sich die Bassins á théme, darüber das große Schwimmerbecken. Sichtbetonlaternen als Oberlichter erhöhen den Raum über dem Becken. Die beiden Badegeschosse sind mit großen Öffnungen in der Fassade versehen. Zusätzlich hat man jeweils die Möglichkeit auf die umlaufenden Balkone zu treten. Als Besuchender hat man abschließend die Möglichkeit die Dachterrasse zu nutzen. Neben einer begrünten Pergola und Liegeflächen, befindet sich hier auch eine Bar, wobei der Blick über Paris zum Verweilen einlädt.
Strukturiert wird das Gebäude zum einen durch die Tragkonstruktion, einem Stahlbetonskelettbau mit Plattenbalkendecken sowie den beiden Technikkernen. Die gesamte Konstruktion richtet sich dabei nach dem Schwimmerbecken mit den Abmaßen 16m auf 25m. Des Weiteren befinden sich die technischen Gebäudeanlagen im Untergeschoss des Neubaus, die Wasseraufbereitungstechnik für die Schwimmbecken hingegen auf der Erdgeschossebene im Bassin du Bel Air. Im Ausdruck des Gebäudes war es wichtig, die Ebenen des Stadtbades über der Wasseroberfläche schweben zu lassen, in dem das Geschoss auf der Wasserebene zurückspringt. Das Stadtbad liegt über einem massiven Sockel und erhält eine vorgehängte Fassade aus beschichteten Stahlpaneelen in den Bereichen der Öffnungen sowie Trapezblech aus Titanzink in den geschlossenen Bereichen.
Text von Oliver Fiebig.