Platz 2
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September / Oktober 2023

Hochschule 21

(Kar) Stadthaus

Revitalisierung des Karstadt Gebäudes an der Mönckebergstrasse 16 in Hamburg

von Lina Wenzel

Hochschule:

Hochschule 21

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

15.09.2023

Lehrstuhl:

Entwurf / Prof. Dipl.-Ing. Philipp Kamps

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Archicad, Photoshop, Sketchup

Immer öfter findet man große leerstehende Kaufhäuser in der Innenstadt, doch wie geht man sinnvoll mit diesen um? Dem Leerstand sollte verstärkt durch innerstädtische Wohnnutzung und durch eine Verbesserung der Verweil-Qualität im öffentlichen Raum entgegengewirkt werden. Ziel dieses Entwurfes ist es, das Lokale zu stärken und die Innenstadt wiederzubeleben. Der Entwurf zeigt, welch großes Potenzial in dem Bestandsgebäude steckt. Es bedarf nur einiger punktueller Eingriffe, um ein vielseitiges Gebäude zu schaffen, das eine ausgewogene Kombination aus gewerblicher, wohnlicher und öffentlicher Nutzung findet. Der Entwurf fängt die vorhandenen Vorzüge der Mönckebergstraße ein und ergänzt gleichzeitig neue belebende Elemente. Dabei wurden unterschiedliche Nutzungen sinnvoll in Einklang gebracht, sodass Synergien untereinander entstehen und eine durchmischte Angebotsvielfalt entsteht. Das Erdgeschoss ist durchlässig konzipiert und bezieht dabei spannungsvoll die Höhenbezüge ein. Eine Passage verbindet die Kleine Rosenstraße auf direktem Weg mit dem Gerhart-Hauptmann-Platz und aktiviert somit beide Flächen spannungsvoll. Im Erdgeschoss befindet sich eine Bibliothek, ein Restaurant, eine Kinderbetreuung und ein Café an der Ecke zum Thalia Theater mit Blick Richtung Binnenalster. An der Kleinen Rosenstraße befindet sich ein Mobility Hub mit einer Fahrradwerkstatt. Im Erdgeschoss wird eine multifunktionale Bühne eingerichtet, die sich einerseits zum Gerhart-Hauptmann-Platz für Open-Air-Veranstaltungen als auch zum innenliegenden Theaterhof öffnen lässt. In den Obergeschossen eins bis drei wird eine Nutzungsmischung gebildet. Es gibt gut ausgestattete co-working spaces, einen maker-space mit Töpfer-, Holz- und Textilwerkstätten, ein Musikstudio und ein Tanzstudio. Die Bibliotheksnutzung erstreckt sich über alle Geschosse hinweg. Die Lichthöfe spielen innerhalb des gesamten Stadthaus eine entscheidende Rolle. Sie bringen Licht in die tiefen Grundrisse und sind zugleich ein Ort der Begegnung. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch das Gebäude und bieten den Besuchern Orientierung. Die drei oberen Geschosse vereinen Wohnen und Arbeiten in einer gemeinschaftlichen, nachhaltigen und flexiblen Struktur. Durch die Anpassungen der Wohnungsgrößen wird auch jüngeren Generationen die Möglichkeit gegeben, in die Innenstadt zu ziehen. In den oberen Geschossen sind die Lichthöfe als weitere Begegnungsorte für die gesamte Nachbarschaft ausgelegt. Als Pendant dazu fördern kleinere Zwischenebenen wie die Terrassen die interne Kommunikation und bieten gleichzeitig einen grandiosen Ausblick auf Hamburgs Wahrzeichen. Durch das Auflösen des Bestandsdaches erhält jede Wohnung eine private Loggia, die sich zum Stadtraum öffnet und mit Pflanztrögen versehen ein angenehmes Wohnklima schafft. Mit Glasdächern werden die beiden Lichthöfe thermisch getrennt und schaffen somit eine Privatsphäre zwischen der obenliegenden Wohnnutzung und dem darunter liegenden öffentlichen Bereich.
Text von Lina Wenzel.