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März / April 2023

Universität Stuttgart

Vorgesetzte Gemeinschaft

Vom schlichten Bürogebäude zu einem vielfältigen und zukunftsorientierten Stadtbaustein

von Lara Breidbach

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

08.02.2022

Lehrstuhl:

Institut für Entwerfen und Konstruieren

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Vectorworks, Photoshop, Indesign

Das Bestandsgebäude auf dem EnBw Areal an der Stöckachstrasse in Stuttgart wird von einem klassischen Bürogebäude zu einem Wohngebäude mit vielen Räumen und Plätzen für gemeinschaftliche Aktivitäten der Bewohner miteinander entwickelt. Die prägende Skelettstruktur des Bestandsgebäudes wurde mit einer filigranen Variante auf die Gerüstkonstruktion übertragen und dem Bestandsgebäude übergezogen. In dieser befinden sich private Balkone, Gemeinschaftsterrassen und die aussenliegenden Erschließungswege für die Wohnungen.
Das Bestandsgebäude wird komplett neu mit Holz verkleidet. Dieser Holzfassade wird eine scharfkantige weiß gestrichene Stahl Konstruktion vorgesetzt. In ihr befinden sich die mit Holz beplankten Balkone und Laubengänge zu den Wohnungen. Dazwischen ist ein filigran und transparent wirkendes Geländer aus Maschendraht.
Die öffentlichen und privaten Bereiche sind strikt getrennt. Die privaten Wohnungen befinden sich ausschließlich im 2.OG bis 5.OG. In den darunter liegenden Geschossen befinden sich neben einem Gesundheitszentrum, einem Kindergarten und einem Veranstaltungsraum, Co-Working Plätze und Workshop Räume. Herz der Gemeinschaftsräume ist das Repair Café mit angeschlossener Werkstatt.
Ein Ressourcen schonendes Bauen wird z.B. umgesetzt durch die Erhaltung des Skelett Tragwerks mit seinen Bodenplatten und auch die Bestandstreppenhäuser werden erhalten und können so weiter genutzt werden.
Dem Gebäude wurde ein neuartiges generationenübergreifendes Nutzungskonzept auferlegt. Dies fordert von jedem Bewohner 1h ehrenamtliches Engagement für 1qm Mietfläche im Quartal. Dies können Leistungen für hilfebedürftige Bewohner wie Einkaufsdienste oder Gesellschaft leisten sein oder für Kinder wie Hausaufgabenbetreuung oder Vorlesestunden aber auch Gartenarbeiten wie die Pflege des Dachgartens inkl. Gemüsebeeten oder auch handwerkliche Tätigkeiten für das Repair Café sein. Jeder kann sich für die Gemeinschaft so einbringen, wie es seinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht.
Insgesamt gibt es in dem Gebäude 52 Wohnungen aus 6 verschiedenen Wohnungstypen, in denen diverse Nutzergruppen ihren Platz finde. Die Erschließung über die Laubengänge ermöglicht es, dass ein Großteil der Wohnungen durchgesteckt werden können und so Fensterfronten, sowohl zur Nord/West Seite als auch zur Ost/Süd Seite entstehen.
Aufgrund des besonderen Nutzungskonzeptes, welches die Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellt, befinden sich in dem Gebäude diverse Gemeinschaftsräume. Diese sollen Begegnungsorte für Menschen unterschiedlicher Herkunft und jeden Alters mit vielfältigen Interessen schaffen. In jedem Wohngeschoss befinden sich 2 Gemeinschaftsräume, die für die Bewohner gedacht sind, deren Wohnungen in der unmittelbaren Nähe liegen. In diesen Gemeinschaftsräumen sind immer eine kleine Küche und ein großer Tisch zu finden für gemeinsame Essen oder Treffen der Nachbarn. Weitere Gemeinschaftsräume für die Bewohner befinden sich auf dem Dach.
Text von Lara Breidbach.