Platz 3
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März / April 2023

Technische Universität Berlin

BLOCK

Raum für gesellschaftliche, politische und städtebauliche Transformation

von Christian Vornholt, Rebecca Odewole

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Abschluss:

Master

Präsentation:

18.05.2022

Lehrstuhl:

Fachgebiet DE/CO, Entwerfen und Baukonstruktion, Gastprof. Jan Kampshoff

Rubrik:

Städtebau

Software:

Archicad, Illustrator, InDesign, Photoshop, Rhino, QGis

Der heutige Berliner Block ist das Resultat von Krisen, Zerstörung und Krieg, aber auch von Aufschwung, Erneuerung, Wiederaufbau und Innovation. Sein Ursprung, seine Entwicklung und sein Istzustand sind epochenübergreifende, gebaute Abbilder gesellschaftlicher und städtebaulicher Aufgaben und Herausforderungen.

Im Jahr 2023 blickt die Menschheit einer globalen Klimakrise entgegen, zu der die Welt des Planens und Bauens maßgeblich beiträgt. In Verbindung mit lokalen Entwicklungstendenzen, wie steigende Wohnungsnot und Mietpreise, Privatisierung von Land, Gentrifizierung und schwindende Flächen für Aneignung, sehen wir im Berliner Block dennoch großes Entwicklungspotenzial Abhilfe für diese Probleme zu schaffen.

Für die Typologie des Berliner Blocks, als kleinste, städtebaulich zusammenhängende Struktur, werden in dieser Arbeit Konzepte erarbeitet, die unausgeschöpfte Potenziale nutzen, und aufzeigen, wie in der Stadt zukünftig produziert, gearbeitet und gelebt werden kann.

Die Arbeit beleuchtet den Block von verschiedenen Seiten. Es wird untersucht welche Transformationsprozesse der Berliner Block bereits durchlaufen ist und wieso er so aussieht, wie wir ihn heute kennen. In einer Analyse des Ist-Zustands wurde vor Allem fotografisch die physiognomischen Merkmale der Typologie herausgearbeitet. Es kristallisieren sich phänotypische Kategorien mit unterschiedlichen Ausprägungen heraus. Die daraus resultierenden Charaktere variieren im Grad der Offenheit und Geschlossenheit.
Mit realutopischen Blitzentwürfe zeigen wir plakativ Möglichkeitsräume für eine Transformation des Blocks zu einer nachhaltigeren, grüneren und lebenswerteren Stadt.

Denn, es ist möglich…

— sensibel nachzuverdichten und dennoch sowohl alte Freiräume zu erhalten als auch neue zu generieren.
— Produktionskreisläufe zu verkürzen und in die Stadt zu holen und somit das Umland weniger zu belasten.
— dass Berlin seine eigene Energie produziert. Der Block bietet dafür Raum, ist bereits nutzungsdurchmischt und vielfältig.
— die Herausforderungen der Zukunft innerstädtisch zu bewältigen, die Rahmenbedingungen für Transformation auf gesellschaftlicher Ebene mitzudenken.

All das ist möglich, muss aber vor allem politisch gewollt werden. Die Geschichte Berlins hat gezeigt, dass ein solcher Wille stärker sein muss, als die Wünsche von Investor:innen. Dass Berlins diverse Bewohner:innen und die einzigartige Berliner Mischung Herz und Kapital der Stadt sind, die es zu schützen und zu fördern gilt.

Text von Christian Vornholt und Rebecca Odewole.