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März / April 2023

Fachhochschule Köln

Industriekultur trifft auf die moderne Stadt

Revitalisierung des alten Gaswerks in Köln Ehrenfeld im neu entstehenden Stadtquartier

von Pia Schog

Hochschule:

Fachhochschule Köln

Abschluss:

Master

Präsentation:

06.04.2023

Lehrstuhl:

Mastervertiefung Denkmalpflege und Planen im Bestand

Rubrik:

Städtebau

Software:

Archicad

Die Stadtentwicklung steht niemals still.
Bei der Entstehung neuer Quartiere treffen oft mehrere Zeitschichten aufeinander. Moderne Gebäude stehen neben Überresten früherer Zerstörung oder anderen Zeugen ihrer Zeit.
Dadurch ensteht die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit dem Umgang von erhaltenswerten Gebäuden in neu enstehenden Stadtgefügen.
Städte wie Köln unterliegen einem stetigen Strukturwandel, was die Planer:innen vor neue Herausforderungen stellt. Die Verlagerung von Produktionsstandorten ermöglicht neue Entwicklungspotentiale um den Bedarf an Wohnraum in der Stadt zu bedienen und nachhaltige Konzepte für den urbanen Raum zu entwickeln.
Diese Masterarbeit behandelt genau solch einen Ort:
das ehemalige Gaswerksgelände der Stadt Köln.
Das Ensemble, bestehend aus den heute noch vorhandenen Gaswerksgebäuden, befindet sich in Köln Ehrenfeld und liegt somit im Planungsgebiet der Rahmenplanung Braunsfeld l Müngersdorf l Ehrenfeld.
Das Gebiet befindet sich zurzeit in einem dynamischen Umbruch und soll von einem heterogenen, vielerorts mindergenutzten Standort zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsort entwickelt werden.
Das Gaswerk siedelte sich im 19. Jahrhundert aufgrund der direkten Anbindung der Eisenbahnstrecke von Köln nach Aachen an dem Standort an und versorgte die Stadt Köln jahrzehntelang mit Gas.
Die Gebäude aus Zeiten der ehemaligen Gaswerknutzung sollen im Fokus dieser Arbeit stehen.
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem ehemaligen Uhrenhaus und der damaligen Wassergasanstalt.
Im neu entstehenden Stadtquartier ermöglicht die Umnutzung der ursprünglichen Werksgebäude großes Potential im Zusammenhang mit ergänzenden Neubauten das historische Zentrum zu bilden und ein Ort des Lebens und der Gemeinschaft zu schaffen.
Durch eine intensive und ausführliche Analyse der Geschichte des Gaswerksgeländes,
in Kombination mit der Dokumentation des Bestands, kann eine optimale Nutzung für die historischen Gebäude bestimmt und ausgearbeitet und das neue Quartier in seiner räumlichen Qualität gestärkt werden.
Mit dem Fokus das Ensemble im Stadtraum wieder sichtbar zu machen, wurde die städtebauliche Planung des zukünftig entstehenden modernen Statquartiers, angepasst.
Für die im Rahmen des Wettbewerbes »Max Becker-Areal - ein neues Stadtquartier für Köln«, nicht in der Quartiersplanung einbezogenen Bestandsgebäude, wurde eine optimale Nutzung herausgearbeitet, die den Erhalt der Industriedenkmäler auch in Zukunft gewährleisten soll.
Durch das »Bauen auf altem Grund« und der »Revitalisierung« der Industriebauten, wird der Zusammenhang der Fragmente im Stadtraum wieder erlebbar.
Der Entwurf zeigt wie mit wichtigen Zeugnissen der Geschichte in neu entstehenden Stadtgefügen umgegangen werden kann und wie durch die bedachte Fügung von Alt und Neu, zeitgemäße und zugleich identitässtiftende Orte im Stadtraum geschaffen werden können.
Text von Pia Schog.