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Mai / Juni 2024

Bergische Universität Wuppertal

Umnutzung einer katholischen Kirche

Umnutzung der City-Church in Leverkusen-Wiesdorf

von Majd Aldin Mahzia

Hochschule:

Bergische Universität Wuppertal

Abschluss:

Master

Präsentation:

18.03.2024

Lehrstuhl:

Baukonstruktion, Entwerfen und Materialkunde _ Prof. Dipl.-Ing. Annette Hillebrandt

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Archicad/ SketchUp/ Lumion/ InDesign

Beschreibung der Arbeit:

Die Masterabschluss-Vertiefungsarbeit (Thesis) zielt darauf ab, ein Bewertungssystem für Kirchengebäude zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für deren weitere Nutzung, Voll- oder Teilumnutzung zu geben. Nach der Untersuchung von fünf unterschiedlichen Kirchen im schriftlichen Arbeit wurde die Entscheidung getroffen, sich bei der Entwurfsarbeit auf die Kirche Herz Jesu in Leverkusen/Wiesdorf zu konzentrieren, welche im beigefügten Steckbrief vorgestellt wird.

Entwurfsbeschreibung:

Um den ungenutzten Innenhof wiederzubeleben, wurden zwei Einzelhandelseinheiten abgerissen, um eine direkte Verbindung zur Fußgängerzone herzustellen. Diese Maßnahme ermöglichte es, den Hof als Eingangsvorplatz und Veranstaltungshof zu nutzen. Die Entscheidung für eine Mischung aus unterschiedlichen Nutzungen wurde getroffen, nachdem eine Standort- und Nutzungsanalyse durchgeführt wurde. Diese Analyse ergab, dass eine Bibliothek, ein Veranstaltungshaus, ein Kunsthaus und ein Lernhaus passende und sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten für das bestehende Gebäude darstellen.

Die Kirche Herz Jesu, auch als "City-Church" bekannt und im Herzen von Leverkusen gelegen, behält ein Drittel ihres ehemaligen Kirchenschiffs als Gebetsraum bei. Eine massive Wand trennt diesen Kirchenraum von der Bibliothek und stellt gleichzeitig eine Verbindung zu den ursprünglichen statischen Elementen durch die Wiederherstellung der Stahlbetonträger her. Glaselemente in dieser Trennwand ermöglichen eine optische Verbindung zwischen den beiden nebeneinander liegenden Nutzungen und geben den Besuchern einen Einblick in den jeweils anderen Bereich.

Die Erschließung des Kirchenraums erfolgt weiterhin über den Haupteingang, während für die zusätzlichen Nutzungen ein neuer Eingangsbereich geschaffen wurde. Dieser neue Empfangsbereich umfasst eine Kaffee- und Pausenzone, die durch eine neu errichtete Terrasse eine starke Verbindung zum Weisdorferplatz bietet und zur Belebung des Platzes beiträgt. Des Weiteren befindet sich die Bibliothek, die sich über drei Geschosse erstreckt und im ehemaligen Kirchenschiff untergebracht ist. Diese wurde in drei Ebenen horizontal unterteilt und umfasst unter anderem einen Ein- und Ausgabebereich, ein Archiv, Ausstellungsbereiche, Ruhezonen sowie kleine Lese- und Arbeitszellen.

Ein Mehrzweckraum im ersten Obergeschoss kann flexibel genutzt werden, z.B. als Gemeindesaal, Tanzfläche oder Theater für Jugendliche. Zusätzlich sind insgesamt vier Lernräume für Kunstunterricht im ersten und zweiten Obergeschoss geplant.

Um das Ensemble der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist eine Kunstverkaufs- und Ausstellungsfläche an der Rückseite des bestehenden Einzelhandels geplant, sowie eine Kunstwerkstatt für die Nutzung des Innenhofs als Raum für Kunstherstellung. Beim Entwurf wurde darauf geachtet, keine größeren Eingriffe in die denkmalgeschützte Fassade aus Naturstein und Backstein vorzunehmen, um das charakteristische Erscheinungsbild des Gebäudes beizubehalten.

Text von Majd Aldin Mahzia.