Aufbau eines Wertekanons der Transformation: Die baunetz CAMPUS Sommerschule „Wert der Dinge“
Die zweite baunetz CAMPUS Sommerschule führt uns in 2024 an einen besonderen Ort: Wuppertal! In dem einwöchigen Format werden wir gemeinsam neue Ansätze für eine differenzierte Betrachtung der gebauten und sozialen Substanz erforschen.
Wir setzen das erfolgreiche Format der ersten Summer School „Bestand der Dinge“ fort und stellen in diesem Jahr die Frage nach dem „Wert der Dinge“. Neben Prof. Jan Kampshoff, mit dem wir nun zum zweiten Mal zusammenarbeiten, sind diesmal V-Prof. Marc Günnewig, Prof. Karsten Voss und Katharina Simon unsere Gastgeber von der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Bergischen Universität Wuppertal. Die Sommerschule „Wert der Dinge“ findet vom 11. bis zum 18. September 2024 statt. Architekturinteressierte Studierende dürfen sich erneut auf ein abwechslungsreiches Programm mit Workshops, Vorträgen, Abendgesprächen und Exkursionen freuen.
Eine Reflexion zu Werten in der Architektur
In der Architekturpraxis und -lehre liegt der Fokus zunehmend auf dem Bestand. Dabei stellt sich die Frage nach dem Wert des Vorhandenen und wie dieser messbar gemacht werden kann. Ein wertschätzender Umgang mit der gebauten und sozialen Substanz erfordert bestimmte Handlungsstrategien. Soziale, finanzielle, ideelle, kulturelle, geschichtliche, ästhetische, materielle und energetische Aspekte bilden den Wertekanon, mit dem Planende agieren. Welche Kriterien, Aspekte und Parameter müssen in eine Bewertungsskala aufgenommen werden, um eine differenzierte Nutzung der Ressourcen zu ermöglichen und den Interventionsaufwand abzustimmen?
Materielle und immaterielle Werte
„Wert der Dinge“ lädt die Teilnehmenden dazu ein, sich mit einem Ort der Transformation auseinanderzusetzen und methodische Ansätze zum Aufbau eines Werterepertoires zu untersuchen – von immateriellen bis hin zu materiellen Aspekten. Dabei werden unsere Mentor*innen und Gäst*innen Inputs liefern. Einige Highlights, auf die wir uns bereits freuen, sind die Erkundung solidarischer Praktiken im städtischen Raum mit Moritz Ahlert und dem mobilen Kiosk of Solidarity, die praktische Erfahrung des Kollektivs Baukreisel auf Bauteilebene und eine Einführung von Olaf Grawert in die Europäische Bürgerinitiative „HouseEurope!“.
Fokus auf Wuppertal
Die Stadt ist längst bekannt für ihre Innovationskraft und ihren Willen zur Transformation. Neben Leuchtturmprojekten wie dem BOB-Campus und der Utopia Stadt gibt es zahlreiche weitere Orte zu entdecken.
Eine sinnstiftende Weiterentwicklung der Bausubstanz erfordert eine komplexe Betrachtung. Die Wiesenwerke, das Gelände der ehemaligen Gummibandweberei, das für das jahrhundertealte industrielle Erbe der Stadt zeugt, sucht nach neuer Programmierung. Initiiert von der Montag Stiftung Urbane Räume plant die Projektgesellschaft der Wiesenwerke, die gemeinwohlorientierte Weiterentwicklung des Areals und wir können dazu beitragen, Impulse zu setzen und das Narrativ der Wiesenwerke fortzuschreiben.
In unmittelbarer Nähe befinden sich die Demonstrationsbauten des Solar Decathlon Europe Wettbewerbs 2022, deren Zukunft sich die Forschungsplattform Living Lab NRW der Bergischen Universität Wuppertal widmet. Wir werden diese Zeugnisse des aktuellen Forschungsstands im Bauwesen und Pioniere des ressourceneffizienten Bauens auf urbaner, funktionaler und technischer Ebene untersuchen. Darüber hinaus haben die Teilnehmenden die einmalige Gelegenheit, während der Sommer School in diesen innovativen Bauten zu wohnen.
Ablauf und Teilnahmebedingungen im Überblick
- Anreise: 11.9. - Abendveranstaltung mit Einführung von baunetz CAMPUS und den Gastgeber*innen.
- 12.9. - 14.9. - Exkursionen, Workshops und Abend-Talks
- 15.9. - Reflexionstag
- 16.9. - 17.9. Arbeitstage, Finissage und Party
- Abreise: 18.9.
- Keine Teilnahmegebühr
- Verpflegungspauschale: 75,– EUR
- Die Übernachtung ist kostenfrei. Die Teilnehmenden werden in den Bauten des Living Labs NRW untergebracht.
- Reise nach Wuppertal muss selbst organisiert werden. Die Kosten dafür müssen von den Teilnehmenden getragen werden.
- Für die Teilnahme an der Sommerschule wird die Anrechnung von 3 ECTS empfohlen.