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März / April 2024

Technische Universität Dortmund

Transit.

Urban Canopy

von Laura Abdallah, Bastian Skowron

Hochschule:

Technische Universität Dortmund

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

20.03.2024

Lehrstuhl:

Lehrstuhl Baukonstruktion, Studio Piet Eckert & Wim Eckert

Rubrik:

Infrastruktur

Software:

ArchiCAD, Midjourney, Adobe Photoshop, Affinity Publisher 2, Affinity Photo 2

Mit der steigenden Relevanz von künstlicher Intelligenz waren wir mit der Frage konfrontiert, welchen Einfluss die neuen Technologien auf den gestalterischen Prozess in der Architektur nehmen können.

Über einen Inspirationskatalog, der Bilder, Texte und Filme beinhaltet, sammelten wir Vorschläge für die abstrakte Interpretation des Themas „Transit“. Für unsere Arbeit wählten wir eine lyrische Analyse der Zustandswechsel zwischen Dualitäten und ihren Schnittstellen: „Arbeit – Freizeit“, „Ankommen – Bleiben – Gehen“, „Alltäglichkeit – Besonderheit – Einzigartigkeit“.
Mithilfe der Text zu Bild KI „Midjourney“ konnten wir die Poesie in Bilder übersetzen, die unsere Idealvorstellungen eines transitären Raumes widerspiegeln.
Diese Wirkungsbilder galten als Suggerate für die räumliche und emotionale Stimmung der bespielten Fläche. Das scharfe Lesen und Interpretieren einer Serie dieser Bilder führte uns zu einem Gestaltungsprogramm, aus dem wir die Architektur, Konstruktion und Technik abgeleitet haben.

In der Transformation vom Bild in die Struktur haben wir die Schlankheit des Systems bei einer großen Spannweite und dem minimalen Einfluss der Struktur auf den städtischen Boden als wichtige Punkte fokussiert. Dabei war unsere Leitfrage für das Gestalten „Wie schaffen wir einen städtischen Raum, der trotz seiner Permanenz, seine Besonderheit nie verlieren wird?“ Als Antwort auf diese Frage haben wir ein offenes Raumkonzept mit beweglichen Raumtrennern entwickelt. Daraus resultiert, dass keine permanenten Schwellen zwischen Innen und Außen existieren und der Ort auf die Bedürfnisse jeden Anlasses reagieren kann. Rund um den Pavillon können eine Vielzahl von Nutzungen im Außenraum stattfinden, was zum Erhalt der Besonderheit signifikant beiträgt.
Unterschiedliche Veranstaltungsarten verlangen nach spezifischen räumlichen Anpassungen, die Aspekte wie Eingangstiefe, Privatsphäre, Laufrichtung und Bewegungsfluss berücksichtigen. Eine Marktfläche erfordert ein offenes Nutzungskonzept, während eine Informationsveranstaltung in engeren Zonen abgehalten werden kann. Dabei spielen unsere raumbildenden Vorhänge eine entscheidende Rolle, indem sie unterschiedlich große Zonen schaffen.

Die Überdachung wird durch pneumatisch gesteuerte ETFE-Doppelkammerkissen realisiert. Dieses strapazierfähige Material ermöglicht nicht nur eine natürliche Beleuchtung, sondern bietet auch Witterungsbeständigkeit, Selbstreinigung, Flexibilität in der Formgebung und Recycelbarkeit.
Um die angestrebte Kontinuität, Leichtigkeit und Stabilität des Daches zu realisieren, haben wir ein Tragwerk aus Stahl entwickelt. Bestehend aus sechs eingespannten Kreuzstützen, an denen mittels Stahlrohre ein konstruktives Trägerrost für die Kissen abgehangen wird, entsteht eine gleichmäßige und symmetrische Struktur. Gleichzeitig sorgt die Anordnung der geneigten Träger und die Integration von vier Fallrohren an jeder Kreuzstütze für eine effiziente Entwässerung des Daches.

Text von Laura Abdallah und Bastian Skowron.