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März / April 2024

Technische Universität Berlin

Stadtzimmer

Transformation einer Konsumhalle in ein Nachbarschaftszentrum

von Eva Wagener, Lizzy Ramm

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

20.02.2023

Lehrstuhl:

DE/CO - Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Jan Kampshoff

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

ArchiCAD, Affinity Photo, Affinity Designer

In dem von Plattenbauten und Grünflächen geprägten Bezirk Leipzig Grünau soll ein neues Nachbarschaftszentrum entstehen. Als Ausgangspunkt für den Transformationsprozess dient eine ehemalige Konsum-Kaufhalle. Sie befindet sich im Zentrum des Wohnkomplexes 7, dem „Sorgenkind von Grünau“. Der Entwurf Stadtzimmer Leipzig Grünau schafft einen Ort der interkultuerellen Gemeinschaft, an dem generationsübergreifende Angebote für Senior:innen, Erwachsene, Jugendliche und Kinder stattfinden. Angelehnt an das Konzept des Mehrgenerationenhauses entsteht am Jupiterplatz ein permanenter Begegnungsort, der Raum für gemeinsame Aktivitäten, Kommunikation und ein nachbarschaftliches Füreinander bietet. Die bestehende Tragstruktur der Halle wird freigelegt und bis an die Grenze der ehemaligen Anlieferung erweitert. Ausgehend von dem Stützenraster wird eine clusterartige Grundstruktur entwickelt, aus der sich die Grundrissgestaltung und Zonierung des Gebäudes ableitet.
Die Halle wird in fünf vertikale Themenstränge eingeteilt: das Cafézimmer, das Kunstzimmer, das Bühnenzimmer, das Beratungszimmer und das Bewegungszimmer. In jedem dieser Themenstränge befinden sich spezifische Nutzungsräume in denen Kurse, Workshops oder Ähnliches themenorientiert stattfinden. Unterteilt werden die Themenstränge zusätzlich von der sekundären Struktur der dienenden Räume, die sich als 2 m breite Streifen über die Grundstruktur legen. Signifikant für den Entwurf ist der „Offene Treff“, der sich als diagonale Raumkette durch das Gebäude zieht und über den alle Nutzungsräume erschlossen werden. Die Diagonale bildet einen nahtlosen Übergang zur Umgebung und ist als teilweise überdachter Außenraum gestaltet. Neben dem „Offenen Treff“ bietet diese Raumstruktur Platz für größere Veranstaltungen wie Ausstellungen oder Aufführungen, die im Kunst- und Bühnenzimmer stattfinden können.
Die neue Dachstruktur leitet sich ebenfalls aus der Struktur des Grundrasters ab. Es entsteht ein Teppich aus Satteldächern, sodass sich die komplexe Grundrissstruktur der einzelnen „Zellen“ und der übergeordneten vertikalen Stränge bereits im Dach ablesen lässt. Innerhalb der Diagonalen ist das Dach verglast und teilweise geöffnet, damit ein großzügiger Lichteinfall in das Gebäude und die umliegenden Nutzungsräume gewährleistet ist. Diese sind ebenfalls mit großen Fensterfronten versehen. Durch den Versatz der Satteldächer ist eine zusätzliche Belichtung möglich, da die Giebel als Fenster ausgeführt sind. Die dienenden Räume zeichnen sich als Flachdach in der Dachlandschaft ab.
Aufgrund der leichten Neigung der Bestandsträger, wird für die neue Dachstruktur zunächst ein Höhenausgleich geschaffen. Dies geschieht durch Hohlprofile, die durch verschweißte Kopfplatten mit dem Bestandsträger verschraubt werden. Als weiteres Bauelement folgt ein IPE-Träger, an den die tragende Struktur des Daches befestigt ist. Um die Aussteifung in horizontaler Richtung sicher zu stellen, werden diagonal zusätzliche Seile gespannt.

Text von Eva Wagener und Lizzy Ramm.