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März / April 2024

Technische Universität Berlin

Miteinander Quartier

Umbau einer ehemaligen Gärtnerei in ein gemeinschaftliches Wohnquartier im Zentrum Neuenhagens

von Alina Schön, Hanna Greeves

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Präsentation:

10.10.2023

Lehrstuhl:

FG VANR, Jacob van Rijs

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Vectorworks, Affinity

Bei unserem ersten regnerischen Besuch in der Gemeinde Neuenhagen, begleitet von Gesprächen mit Anwohner:innen und Bekannten vor Ort, haben wir festgestellt, dass das Potenzial der selbsternannten "Gartenstadt" noch nicht voll ausgeschöpft ist. Trotz des Engagements der Gemeinde fehlen öffentliche Orte und Grünflächen, die für das Gemeinschaftsleben genutzt werden können.

Das Grundstück zwischen der Hauptstraße und dem S-Bahnhof hat das Potenzial, zu einem zentralen Ort für die Gemeinde zu werden. Neben einem kleinen Kino und einem "GastroPub" sollen auch Wohngebäude auf dem Gelände errichtet werden. Unser Ziel ist es, einen sozialen, öffentlichen Raum zu schaffen, der sich harmonisch in die Gartenstadt integriert, indem wir effizienten und verdichteten Wohnraum anbieten. Dabei arbeiten wir mit dem Bestehenden und den Qualitäten des Grundstücks um möglichst ressourcenschonend neue, langlebige und somit nachhaltige Lebensräume zu schaffen.

Die leicht versetzten Bestandsgebäude und Grundstücksgrenzen zwischen der Hauptstraße und der ruhigeren Wolterstraße ermöglichen uns, eine Achse für öffentliche Nutzung zu schaffen. Bereits versiegelte Flächen können durch minimale Erweiterungen zu Fahrrad- und Fußgänger:innenwegen umgestaltet werden, zudem können öffentliche Parkmöglichkeiten und ein zentraler Platz als Treffpunkt für das Quartier geschaffen werden. Auf beiden Seiten dieser Achse, die eine Abfolge von überdachten Wegen, Plätzen, naturnahen Grünflächen sowie kulturellen und gastronomischen Räumen bieten wird, sollen Wohngebäude integriert werden. Dabei ist unser Ziel, eine breite Palette an Wohnformen mit minimalem Flächenverbrauch anzubieten. Um die Verbundenheit der Bewohner:innen mit dem Ort zu stärken und klare Regeln für die Nutzung des öffentlichen Raums auf dem Gelände festzulegen, schlagen wir die Gründung eines gemeinnützigen Vereins (z. B. "Füreinander e.V.") vor, der die bestehenden Gebäude verwaltet und sich um die Grünflächen kümmert.

Die fünf verschiedenen Gebäudetypen variieren nicht nur in der Wohnungszahl, sondern auch in ihrem Umgang mit dem Thema Gemeinschaft und bieten ein vielfältiges Angebot, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohner:innen gerecht zu werden.

Alle Gebäude bestehen aus Holzständerwänden, die mit Holzfasermatten gedämmt und innen mit Lehm verputzt werden. Die Dachkonstruktionen werden durch extensive Dachbegrünung und PV-Anlagen ergänzt, um den Energiebedarf zu decken. Unser Ansatz zum Klimawandel und Ressourcenknappheit umfasst die Verwendung nachhaltiger und wiederverwertbarer Materialien im Neubau. Die Energie- und Wasserkonzepte sind auf einen minimalen technischen Ausbau ausgerichtet.

Zusammen sollen die verschiedenen Wohn- und Gebäudetypen gemeinsam mit dem öffentlichen Freiraum und den vorhandenen Gebäuden ein lebendiges Quartier des gemeinsamen Lebens für sowohl neue als auch langjährige Bewohner:innen in Neuenhagen schaffen.

Text von Alina Schön und Hanna Greeves.