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März / April 2024

Technische Universität München

Gartenquartier Luitpold

Grüner Wohnen

von Daniel Kledtke

Hochschule:

Technische Universität München

Abschluss:

Master

Präsentation:

11.10.2023

Lehrstuhl:

Lehrstuhl für Architektur und Holzbau, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt BDA Stephan Birk

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

ArchiCAD

Die Gärtnerei am Luitpoldpark im Norden von München besteht seit etwa 150 Jahren und dient als Ausgangspunkt für den Entwurf eines grünen, nachhaltigen und integrativen Quartiers in München. Das Grundstück liegt unweit des Olympiaparks und ist sehr gut an das Zentrum angebunden.

Schon lange bevor sich die urbane Dichte in ihrer heutigen Form bis nach Schwabing ausgedehnt hat, gab es an dem Standort eine Gärtnerei. Die Blockränder südlich des Grundstücks stammen aus der Nachkriegszeit, die Zeile am nördlichen Rand aus den 2010er-Jahren. Die Leerstelle in der offenen Blockrandbebauung wirkt städtebaulich zunächst willkürlich. Entlang der viel befahrenen vierspurigen Ausfallstraße im Westen bricht die fünfgeschossige Straßenrandbebauung unvermittelt auf und gibt den Blick frei auf Felder, Gewächshäuser und den dahinter liegenden Park. Im Osten endet die Brunner Straße abrupt am Grundstück. Einer Weiterführung der Straße stimmte die Gärtnerei nicht zu, wodurch die Flächen der Gärtnerei heute über den Blockrand hinausragen.

Der Entwurf soll dem hohen Bedarf an stadtnahem, diversem Wohnraum in München gerecht werden und ein Fortbestehen der traditionsreichen Gärtnerei und innerstädtischen Nahrungsmittelproduktion sichern. Die Flächen der Gärtnerei, die im Zuge temporärer und permanenter Eingriffe versiegelt werden, werden an anderer Stelle kompensiert.


Die bauliche Ergänzung des Blockrands im Westen fasst das Grundstück räumlich, schirmt die Gärtnerei von der Straße ab und schafft so einen geschützten und ruhigen Ort. Im Osten wird die Umfahrung durch den Luitpoldpark die neue Adresse für einen viergeschossigen Wohnungsbau, der die städtebaulichen Besonderheiten des Grundstücks hervorhebt.

Der Anschluss an die Bestandsgebäude nördlich und südlich des Baugrundstücks entlang der
Schleißheimerstraße führt zu einer Verschiebung der Gebäudekörper. Die Fuge zwischen den Volumen erlaubt einen Blick in den Hof und dient der vertikalen Erschließung. Der halböffentliche Raum davor präsentiert sich als Marktplatz und neue, öffentlichkeitswirksame Adresse des Hofladens. In dem tieferen, nördlichen Gebäudekörper befinden sich im Erdgeschoss Gemeinschaftsflächen. Das Angebot wird um ein Café im Hof in den Räumlichkeiten des ehemaligen Gärtnerhauses erweitert. Die freistehende Zeile im Osten greift die Verbindung zum Luitpoldpark auf und bietet im Erdgeschoss zusätzliche Gemeinschaftsflächen an.

Die Wohnungen in Holztafelbauweise basieren auf einem 3,75m-Raster. Ihre Erschließung erfolgt über einen Laubengang, der als Kommunikationsfläche und für die Bewirtschaftung der vorgelagerten Pflanzkästen genutzt wird. Über eine Veranda gelangt man in die Wohnungen. Die Wohnräume entlang der Gartenfassade werden durch eine dienende Zone von den privateren Arbeits- und Schlafzimmern getrennt.

Auf den Dächern der neuen Gebäude befinden sich neben einer Gemeinschaftsterrasse weitere Gewächshäuser, welche den ganzjährigen Anbau von Pflanzen und Gemüse ermöglichen.

Text von Daniel Kledtke.