Nächstes Projekt 18/20  

März / April 2024

TU Braunschweig

Between mass housing and exclusives enclaves

Vorausschauendes Planen für eine bessere Zukunft

von Lukas Schivelbein

Hochschule:

TU Braunschweig

Abschluss:

Master

Präsentation:

21.03.2024

Lehrstuhl:

Institute for Sustainable Urbanism - Prof. Dr. Vanessa Miriam Carlow

Rubrik:

Städtebau

Software:

Archicad, Rhino, Vray, Photoshop

Die Masterthesis analysiert das Stadtviertel Kengarags in Riga und identifiziert eine Vielzahl von städtebaulichen und sozialen Herausforderungen. In diesem Viertel, das während der Zeit Lettlands in der UdSSR entstanden ist, zeigen sich deutliche Mängel in der Gestaltung des öffentlichen Raums. Dazu gehören die Monotonie des Stadtraums durch lange Zeilen von Wohngebäuden, unzureichende Parkmöglichkeiten, eine fehlende menschliche Dimension in den Freiräumen sowie eine inkonsistente Wegeführung. Diese Mängel haben nicht nur Auswirkungen auf die ästhetische Qualität des Viertels, sondern auch auf das alltägliche Leben der Bewohner.

Zusätzlich zu den räumlichen Problemen werden auch soziale Herausforderungen identifiziert. Das negative Image der sowjetischen Siedlungen verstärkt die strukturellen Probleme und führt zu einer Spaltung innerhalb der Gesellschaft. Infolgedessen verlassen viele Bewohner das Viertel, während diejenigen, die es sich nicht leisten können, zurückbleiben. Dies führt zu einer weiteren Verschärfung der sozialen und wirtschaftlichen Probleme.

Um Kengarags wieder zu einem lebendigen Viertel zu machen, werden umfassende Veränderungen auf verschiedenen Ebenen vorgeschlagen. Auf räumlicher Ebene schlägt die Arbeit die Modernisierung und energetische Sanierung der Wohnungen, die Neugestaltung der Außenräume mit Grünflächen und die Verbesserung der Wegeinfrastruktur vor. Auf sozialer Ebene werden die Förderung von Dienstleistungsangeboten, die Bildung von Nachbarschaftsgruppen und die Unterstützung kultureller Veranstaltungen empfohlen. Auf ökonomischer Ebene ist es wichtig, lokale Dienstleistungen anzubieten und Räumlichkeiten dafür bereitzustellen.
Ein zentraler Bestandteil des städtebaulichen Entwurfs ist die Schaffung von Mobility Hubs, die den Verkehr aus dem Stadtraum bündeln und gleichzeitig alternative Mobilitätslösungen wie Fahrradverleih und öffentliche Verkehrsmittel fördern. Innerhalb dieser Hubs werden multifunktionale Räume vorgeschlagen, die nicht nur Raum für Dienstleistungen bieten, sondern auch Wohnungen für Menschen in Not.
Ein besonderes Augenmerk wird auch auf Nachhaltigkeit gelegt, indem recycelte Materialien verwendet werden, um neue Gebäude und Strukturen zu schaffen. Durch die Umwandlung von alten Betonscheiben in Pavillons entlang der Uferpromenade wird nicht nur die Geschichte des Viertels reflektiert, sondern auch eine nachhaltige und ansprechende Umgebung geschaffen.

Text von Lukas Schivelbein.