Nachwachsend und wiederverwendbar: Die Ausstellung Re[grow / purpose / discover] auf dem Klimafestival
Im Rahmen des zweiten „Klimafestivals für die Bauwende“ kuratiert baunetz CAMPUS die Ausstellung Re[grow / purpose / discover]. Gezeigt werden räumliche Installationen und Prototypen – Entwurfs- und Forschungsprojekte – aus den Baustoffen Lehm, Holz und Abfall. Studierende und Hochschulangehörige sind herzlich eingeladen.
„Gemeinsam verändern wir die Bauwirtschaft. Nachhaltig.“ – die Aussage versteht sich eher als Appell. Mit dieser Aufforderung geht das Klimafestival zum zweiten Mal an den Start. Am 23. und 24. November 2023 öffnet STATION Berlin die Tore für das Event, das alle Akteur*innen, die die Bauwende mitgestalten und -verantworten, zusammenbringt. Das von dem Unternehmen Heinze organisierte „Klimafestival für die Bauwende“ fungiert als transdisziplinäre Plattform für den Wissensaustausch. Dieses Jahr ist auch baunetz CAMPUS mit der Ausstellung „Re[grow / purpose / discover]“ dabei. Räumliche Exponate aus nachwachsenden und wiederverwendeten Baustoffen veranschaulichen nicht nur den Stand der Forschung, sondern zeigen auf, welche Architekturen unmittelbar daraus entstehen können.
Wichtige Stimmen und geballtes Wissen
Was das Klimafestival auszeichnet, ist das gebündelte inter- und transdisziplinäre Wissen. Denn nur durch die Teilnahme der gesamten Baubranche – Planende, Lehrende, Forschende, NGOs, Kammern, Netzwerke und Industrie – erreicht man einen Konsens für das weitere Vorgehen. Das zweitägige Programm teilt sich auf in Keynotes, Thementalks, Diskussionen und Workshops. Bedeutende Nachhaltigkeitsagent*innen wie Christine Lemaitre, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e. V. und Prof. Werner Sobek, ehemaliger Leiter des Instituts für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren an der Universität Stuttgart kommen zu Wort. Unter dem Titel „Green Obsession“ hält der international anerkannte Architekt und Professor am Politecnico in Mailand Stefano Boeri den Abschlussvortrag.
Auf drei Bühnen geben zahlreiche Gäste, von denen ein Teil auch in der Lehre und Forschung tätig ist, Inputs zu den Themenschwerpunkten Ressource, Change und Effizienz. So werden beispielsweise Prof. Dirk Hebel vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Prof. Patrick Teuffel von der Eindhoven University of Technology oder Prof. Angelika Mettke von der BTU Cottbus-Senftenberg im Rahmen von Thementalks auf konkrete Facetten des klimaschonenden Bauens eingehen. Im Vordergrund steht auch das Thema der Zirkularität im Bau. Start-Ups wie Concular und Madaster, die sich stark dafür einsetzen, zirkuläres Bauen in den Mainstream zu bringen, bieten praxisnahe Workshops an.
Re [grow / purpose / discover] – Die Ausstellung, kuratiert von baunetz CAMPUS
Zu selten findet ein direkter Transfer von Forschungsergebnissen und Wissen aus dem akademischen Bereich in die Industrie statt. baunetz CAMPUS hat sich zum Ziel gesetzt, Innovationen im Bereich der erneuerbaren und wiederverwendbaren Materialien aus den Hochschulen auf dem Klimafestival sichtbar zu machen. Die Ausstellung „Re[grow / purpose / discover]“ versteht sich als Aufklärungsprojekt, denn hinter dem Namen verbirgt sich nicht (nur) eine Handlungsempfehlung. Konkrete bauliche Ansätze in Holz, Lehm und Abfall bieten ein räumliches Erlebnis und wertvolle Erkenntnisse über ressourcenschonende Bauweisen.
Dies zeigen beispielsweise die aus Studierendenprojekten hervorgegangenen Pavillons „Crush Up“ von der TU Berlin und „Material Circle“ von der UdK Berlin – Installationen, die den Abfall zum wertvollen Baumaterial verarbeiten. Wie kann man eine modulare Unterkunft in nur einem Tag aufbauen? Studierende der TH Lübeck demonstrieren vor Ort anhand der auf Holzverbindungen basierenden „Project:Unity!“-Struktur, wie das geht.
Prototypen für innovative Bauweisen ergänzen die Ausstellung. Das Natural Building Lab (NBL) der TU Berlin stellt ein Tragsystem aus Altholz aus. Darüber hinaus zeigt das Forschungsprojekt „upMIN100“, inwieweit feinkörnige mineralische Bau- und Abbruchabfälle in Lehmbaustoffen eingesetzt werden können. Das Projekt „Minimal Mineral“ vom Lehrstuhl für Konstruktives Entwerfen und Tragwerksplanung der UdK Berlin veranschaulicht anhand von Modellen der Deckensysteme „Kappe+“ und „Kassette+“, wie traditionelle Bauweisen durch robotische Anfertigung und den Einsatz von Lehm zeitgemäß interpretiert werden können.
Kostenlos teilnehmen
Das Klimafestival heißt Studierende und Hochschulangehörige willkommen, die sich über die vielen Aspekte des klimaneutralen Bauens austauschen und von dem vielfältigen Programm inspirieren lassen wollen. Die Anmeldung über die Festivalwebsite mit dem Promo-Code STUDI100 ermöglicht die kostenlose Teilnahme.