Erstmals für die Architektur: Achim Menges erhält Leibniz-Preis

Zum ersten Mal in der über 35-jährigen Geschichte des Leibniz-Preises geht die renommierte Auszeichnung an einen Architekten. Prof. Dr. Achim Menges von der Universität Stuttgart zählt zu den zehn Preisträger*innen des Jahres 2023.

Der mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotierte Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis gilt als der wichtigste Forschungsförderpreis Deutschlands. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verleiht seit 1986 die Auszeichnung an herausragende Wissenschaftler*innen mit dem Ziel, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Mitarbeiter*innen zu ermöglichen. Der Leibniz-Preis 2023 wird an Prof. Dr. Achim Menges, den Leiter des Instituts für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung der Universität Stuttgart, verliehen. Damit wird erstmalig ein Wissenschaftler honoriert, der an genuin architektonischen Themen forscht.


Digital geplant, robotisch gefertigt

Menges wurde für seine interdisziplinäre Forschung an neuartigen, nachhaltigen Bauweisen, die durch digitale Planungsmethoden und robotische Fertigungsprozesse möglich werden, ausgezeichnet. Seine ergebnisoffene und grundlagenorientierte Forschung und die daraus entstandenen Entwurfsmethoden und Baufertigungsprozesse ebnen einer zukunftsfähigen, ressourceneffizienten und nachhaltigen Architektur den Weg. Bekannt wurde die Arbeit des 1975 in Mannheim geborenen Architekten nicht zuletzt durch die zahlreichen experimentellen Kleinstarchitekturen, die er in diversen interdisziplinären Teams realisiert hat. Dazu zählt zum Beispiel der aus robotisch gewickelten Flachsfasern bestehende „livMatS Pavillon“, der in Zusammenarbeit mit Biolog*innen von der Universität Freiburg entstanden ist. Darüber hinaus ist Menges seit 2019 Sprecher des bundesweit einzigen Exzellenzclusters im Bereich Architektur und Bauwesen „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“ (IntCDC).