Drei Tage - drei Workshops: Die Mentorinnen unserer Sommerschule „Bestand der Dinge“

Gemeinsam mit dem Fachgebiet DE/CO der TU Berlin organisiert baunetz CAMPUS vom 13. bis 20. September in Berlin-Kreuzberg eine Sommerschule ganz im Zeichen des Vorhandenen. Wir stellen euch die Mentorinnen vor, die in den drei Workshops ihre Methoden erläutern werden.

Unsere Sommerschule „Bestand der Dinge“ soll eine Woche lang als Plattform dienen, das Verständnis und die Kommunikation des Bestehenden in der Architektur zu diskutieren und neu zu verhandeln. Das Programm umfasst Workshops, Vorträge, Abendgespräche und Exkursionen, um neue Methoden im Umgang mit dem Bestand zu vermitteln und Studierenden zu helfen, präzise Konzepte zu entwickeln. Studio Genua, Margit Sichrovsky von LXSY und Diana Lucas-Drogan – alle bereits Teil unseres wachsenden CAMPUS-Netzwerks – werden als Mentor*innen dabei sein und eine vielschichtige Vermittlung von Ideen und Werkzeugen bieten. Wer hinter den drei Workshops steht und was sie euch zum Thema erläutern wollen, stellen wir hier vor.

Workshop 1 - Raumpotentiale: In die Welt der Sommerbäder eintauchen

Studio Genua
„Kernthema unserer Arbeit für das Projekt Pool Potentials ist die saisonale Wechselnutzung von bestehenden städtischen Infrastrukturen: öffentliche Sommerbäder. Wir sind der Überzeugung, dass es auf diese berüchtigten und räumlich komplexen Orte viele Blickwinkel gibt und diese für eine authentische und zielführende Betrachtung, Bewertung und gemeinnützige Transformation des Bestands mit einbezogen werden müssen. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden wir eintauchen in die Welt der Sommerbäder, um den Status Quo und die Potenziale dieser besonderen Stadtbausteine zu erkunden. Im Workshop möchten wir in unsere Arbeitsweisen und Strategien einführen, mit denen wir in den vergangenen Jahren verschiedene Blickwinkel auf den Bestand und seine potenzielle saisonale Multikodierung eingefangen und kommuniziert haben. Wir möchten euch Inspiration geben, wie alternative Architektur- und Planungspraxis aussehen kann. Mut (Anregungen) geben, eigene Initiativen und Projekte zu starten und sich aktiv in die Stadtpolitik einzumischen!“

Studio Genua ist ein Netzwerk junger Gestalter*innen in Berlin. Seit 2015 initiieren und realisieren sie Projekte in den Bereichen Stadtentwicklung, Architektur, Design-Build, explorative Stadtforschung, Performancedesign. In kooperativen, prozesshaften Entwurfs- und Realisierungsprozessen arbeiten sie als Planer*innen, Visionär*innen, Initiator*innen, Aktivist*innen, Kurator*innen u. v. m. Merle SudbrockMarina SyllaBenjamin Meurer und Manuel Heck sind Gründungsmitglieder des Netzwerks und des gemeinnützigen Vereins Genua e. V. (seit 2023). Gemeinsam haben sie das Projekt Pool Potentials ins Leben gerufen: Eine Initiative, die den saisonalen Leerstand der Berliner Sommerbäder untersucht und sich für eine Wechselnutzung dieser Flächen einsetzt. 

Workshop 2 - Circularity: Out-of-the-box denken

von Margit Sichrovsky (LXSY Architekten)
„Zirkuläres Bauen ist ein entscheidender Beitrag, die Bauwende weiter voranzubringen und die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks herbeizuführen. Wir haben mit dem Ausbau des CRCLR-Houses bewiesen, dass der Einsatz von wiederverwendeten Bauteilen funktioniert. Etwas „out of the box“-Denken ist bei allen Beteiligten allerdings schon notwendig. Wie bringt man aber Menschen dazu, anders zu denken? Sich mutig auf neue Prozesse einzulassen und Verantwortung zu übernehmen?  Im Workshop sollen in einem ersten Teil die Prinzipien des zirkulären Bauens vermittelt werden, praktisch und theoretisch, spielerisch und analytisch. Im zweiten Teil sollen Kommunikationsstrategien erarbeitet werden, die Menschen ermutigen in Kreisläufen zu denken, zu bauen und zu wirtschaften.“

LXSY Architekten ist ein Architekturbüro aus Berlin, das 2015 von Kim Le Roux und Margit Sichrovsky gegründet wurde. Mit ihrer Arbeit wollen die Architektinnen aktiv Menschen zusammenbringen und innovative Ansätze des Arbeitens und Wohnens verfolgen, um gemeinsam ein zukunftsfähiges Miteinander zu entwickeln. Über das bloße „Architektur Machen“ hinaus ist es ihnen ein Anliegen, einen positiven sozialen, kulturellen und ökologischen Impact zu generieren. Als Architekt*innen beschäftigen sie sich mit der Frage, wie wir als Gesellschaft in Zukunft zusammen leben und arbeiten wollen. Im ressourcenschonenden, zirkulären Planen und Bauen sehen sie eine Schlüsselrolle für einen nachhaltigen Wandel.

Workshop 3 - Critical Mapping: One Big Bag * Pack me, Carry me, Apply me

von Diana Lucas-Drogan und Dagmar Pelger
„Wir packen eine Tragetasche mit gemeinsamen Methoden, zwischen Planungsamt und Planungspraxis, zwischen Interessenlagen der öffentlichen Hand als Agency des Public Plannings und des Begehrens nach einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung als Agency eines Common Plannings, zwischen Spannungsfeldern von Akteur*innen der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft.

Wir teilen methodische Einblicke des Verwaltungshandelns bis hin zu Praxen der Stadtpolitik und versuchen am Ende Methoden der Kontaktaufnahme und des gemeinsamen Verhandelns. 

Wir steigen gemeinsam ein mit dem methodischen Ansatz des kritisch * feministischen Mappings und arbeiten mit Sound, Textil, Stickereien und Performance mit Körperarbeit.“

Diana Lucas-Drogan leitet im Bauamt Waren (Müritz) das Sachgebiet für kommunale Stadtplanung / Wirtschaftsförderung und Baurecht. Sie arbeitete als PHD Kandidatin am GTAS Braunschweig und an der TU Berlin. Als freischaffende Planerin und Mapping Artist ist sie Teil des Kollektives metroZones, stellte unter anderem im Kunsthaus Bethanien, Biennale Venedig, Biennale Tiflis, Kunstverein Ludwigshafen aus und hielt Lectures an der GSD Harvard, HCU Hamburg, New York School, Politecnico die Milano.

Dagmar Pelger, Architektin und Urbanistin, ist seit 2017 Teil von coopdisco. Sie lehrt aktuell an der Universität Kassel. Kartierungen in interdisziplinärer oder partizipativer Arbeitsweise bilden einen methodischen Schwerpunkt.

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Alle Details zum Programm, Ort und Teilnahmebedingungen findet ihr hier. Die Anzahl an Teilnehmer*innen ist begrenzt – deshalb am besten bereits jetzt eure Anmeldung einreichen und im September dabei sein! Hier geht es zum Bewerbungsformular.