Holzarchitekturen: Die Ergebnisse des Hochschulpreises Holzbau 2023
Alle zwei Jahre schreibt Holzbau Deutschland den „Hochschulpreis Holzbau“ aus. Die Preisträger*innen der aktuellen Auslobung stehen nun fest.
Der „Hochschulpreis Holzbau“ ist ein Barometer für das stetig wachsende Interesse am Planen und Bauen mit Holz. Seit seiner erstmaligen Auslobung 2015 hat sich die Zahl der Einreichungen vervielfacht. Gleichzeitig ist die Bandbreite der Anwendungen und technischen Lösungen in den Entwürfen gestiegen.
Für die Teilnahme am Wettbewerb konnte jeder Lehrstuhl einer deutschen akademischen Einrichtung bis zu drei Studierendenarbeiten nominieren. Insgesamt erhielten die Organisator*innen 75 Einreichungen von 31 Hochschulen für Architektur und Innenarchitektur – eine Rekordzahl.
And the winners are …
Zeigten die Einreichungen der ersten Runden des „Hochschulpreises Holzbau“ Berührungsängste im Umgang mit dem noch wenig etablierten Baustoff Holz, so bewiesen die aktuell eingereichten Projekte eine hohe technologische Komplexität und Vielfalt. Dies spiegelt sich auch in den drei preisgekrönten und den zwei ausgezeichneten Projekten wider.
Der erste Preis ging an das „Research Design Build“ Projekt des t-lab Holzarchitektur und Holzwerkstoffe der RPTU (Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern). Die im Pfälzer Wald errichtete Werk- und Forschungshalle Diemerstein bringt auf einer 360 m2 großen und flexibel nutzbaren Fläche Lehr- und Forschungsaktivitäten unter. Das Projekt hat die Jury wegen der anpassbaren Struktur, der konstruktiven Innovationen in Holz und der glaubwürdigen Rückbaubarkeit überzeugt.
Hoch und dicht ist das mit dem zweiten Preis gekrönte Projekt „Over the Top“ der Universität Stuttgart. Der neue Stadtbaustein in Holzhybridbauweise ermöglicht die Nachverdichtung der neuen Mitte Oberhausen durch die Überbauung eines Parkhauses. Von der städtebaulichen Einbettung bis zu der konstruktiven Lösung gut durchdacht, bekräftigt das Projekt die Anwendbarkeit des Holzbaus in großmaßstäblichen Interventionen und im Hochhausbau.
Das Projekt „Holzinnovationszentrum Ilmenau“ der Fachhochschule Erfurt besticht durch die stimmige Sprache des Werkstoffs Holz, dekliniert in Struktur, Raum und Konstruktion, dafür gab es den dritten Preis. Der Neubau ist ein gelungenes Plädoyer für den Holzbau, das die Gestaltungsmöglichkeiten des Werkstoffs auslotet.
Zwei Auszeichnungen gingen an das „Reallabor Tiny House“ des KIT und an das infrastrukturelle Projekt „Highway to Hellabrunn“ der TU München.
Keine leichte Aufgabe für die Jury
Die achtköpfige Jury, zusammengesetzt aus Vertreter*innen der Industrie, Verwaltung, Hochschulen, Verbände und der Presse – baunetz CAMPUS war dabei –, begutachtete die Einreichungen im März 2023 in den inspirierenden Räumen des Dessauer Bauhausgebäudes. Die feierliche Preisverleihung des „Hochschulpreises Holzbau“ und des „Holzbaupreises 2023“ erfolgte am 16. Mai 2023 in Hannover im Rahmen der LIGNA, der Fachmesse für die internationale holzbe- und -verarbeitende Industrie.