Campus Masters für Mai/Juni entschieden: Fische ins Hallenbad!

Der zweite Wettbewerb des Jahres ist beendet und er war so vielfältig wie kaum einer davor: von dem erstplatzierten Fischzuchtprojekt von Laura Hess bis hin zu Rebekka Wandts Abschlussarbeit, die einen Entwurf zur Aufwertung ruraler Gegenden vorlegt.

Wie kommen Fische ins Hallenbad? Und wie segelt es sich in Thüringen? Der zweite Campus Masters-Wettbewerb des Jahres ist entschieden und er zeigt eine enorme Bandbreite an Konzepten und Überlegungen, was Architektur kann und wie sich unsere Umwelt besser gestalten lässt. Über das Gebaute hinaus stellen sich mit den Arbeiten gesellschaftliche wie auch politische Fragen.

Fische sollen Hallenbad retten

Alte Hallenbäder gibt es viele, und gerade Strukturen aus der Nachkriegszeit droht der Abriss. Welche Potenziale gibt es für Umnutzungen? Laura Hess von der Hochschule RheinMain schlägt mit ihrem erstplatzierten Masterprojekt „Fischzucht Königsgarten Kleve“ eine Aquafarm inklusive Restaurant vor. Neben der kommerziellen Zucht von Fischen soll das Projekt auch einem Renaturierungsauftrag folgen und die angrenzenden Gewässer in ihrer Biosphäre stärken.

Neues Segelvereinshaus

Das zweitplatzierte Projekt bleibt am Wasser, aber Calvin Schwabe plant mit dem „Segelclub Turbine Bleiloch“ etwas ganz anderes: ein Vereinshaus in Thüringen. Das Meer ist hier zwar weit entfernt, doch dank der Bleilochtalsperre gibt es dort den nach Fassungsvermögen größten Stausee Deutschlands. Funktion und Design gehen im Entwurf von Schwabe inhärent ineinander über und was das Segeln ausmacht, spiegelt sich auch in der Gestaltung. Heraus gekommen ist ein in seiner Materialität puristischer und zugleich doch eleganter Entwurf.

Geflüchteten Zuflucht geben

Wanda Wahl-Mertes und Antonia Herting von der Berliner Hochschule für Technik haben sich in ihrem Bachelorprojekt einem aktuell ebenso drängenden wie politischen Thema angenommen – Geflüchtetenunterkünfte. Über die Analyse der globalen Situationen von Menschen auf der Flucht ziehen sie planerische Konsequenzen und legen „Transit“ vor. Ihr Projekt versammelt Vor-Ort-Studien, bekannte Typologien, eigene Planungsprinzipien und ein 1:1-Modell.

Jurypreis

Gregor Driendl von driendl architects aus Wien vergab dieses Mal den Jurypreis. Er prämierte „Walk the Line“ von Rebekka Wandt von der Leibniz Universität Hannover mit folgender Begründung: „Die Idee dieses Projektes sucht Auswege, wie wir uns künftig mit Stadt und Land als Lebensraum auseinandersetzen können. Die im Projekt aufgezeigten Lösungsansätze, attraktive und magnetische Anziehungskraft für schlummernden Qualitäten zu wecken, ist spannend und kann meiner Meinung nach sogar noch ausgeweitet werden.“

Alle Preisträger*innen werden auch in dieser Wettbewerbsrunde mit aktuellen Publikationen von DOM publishers belohnt. Gleichzeitig haben sie sich für die Teilnahme an der Jahreswertung qualifiziert.