Raum für Vieles: Ein Pavillon als Selbstbauprojekt
Studierende bauen eigeninitiativ einen Gemeinschaftsraum für den Campus der Technischen Universität Braunschweig.
Bereits 2017 hatten David Gebhardt, Felix Latzel und Simon Fischer, drei Studierende der Technischen Universität Braunschweig, das Projekt „Studierenden-Pavillon“ ins Leben gerufen. Mit weiteren Beteiligten der Fachrichtungen Bauingenieurwesen, Wirtschaftsingenieurwesen und Architektur bildeten sie ein interdisziplinäres Team, dem die Planung und anschließende Umsetzung des Holzbaus im Jahr 2020 gelungen ist.
Ein neuer Raum für den Campus
Ursprünglich hatten die Studierenden den neuen Pavillon als mobile Architektur für den öffentlichen Raum konzipiert. Im Laufe des Planungsprozesses eröffnete sich jedoch die Möglichkeit, ihn auf einem Grundstück der Hochschule als dauerhafte Anlage zu errichten. Gewünscht war eine offene Struktur, die Freiraum für eine hohe Bandbreite an Funktionen lassen und maßgeblich von der Aneignung durch die Nutzer*innen leben sollte.
Fassade mit Lichtspiel
Entstanden ist ein sechseckiger, halboffener Baukörper aus Holzelementen. Seine äußere Hülle besteht aus senkrechten Holzprofilen mit eingesetzten Holzmodulen, wobei der Pavillon durch die Abstände zwischen den Pfosten besonders leicht und durchlässig erscheint. Von außen lässt die Rasterstruktur Tageslicht einfallen und Bewegungen im Inneren erahnen. Neben diesen kleinteiligen Öffnungen ist der Pavillion mit zwei großzügigen Eingängen ausgestattet. Nach dem Betreten erschließt sich den Nutzer*innen ein von Holz überdachter Raum, der frei bespielbar ist. Von der Dachkonstruktion können Textilflächen als Ausstellungs- und Trennflächen abgehängt werden.
Vom Bildschirm auf die Baustelle
Bei der Umsetzung war den Initiatoren besonders wichtig, einen möglichst großen Teil der Ausführung selbst und mit Unterstützung von freiwilligen Studierenden zu leisten. Es gelang ihnen, ein Team aus insgesamt 10 Helfer*innen für die Mitarbeit zu begeistern. In Kooperation mit dem „Bubiza“ (Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes) in Kassel konnten sie die Vorfertigung der Wandelemente selbständig durchführen. Vor Ort wurde der Pavillon in zwei Abschnitten (Holzbau und Membran) in Kooperation mit der lokalen Zimmerei „Remme Holzbau“ sowie Nick Seise, einem Ingenieur für Membranbau, an drei Tagen aufgerichtet und montiert. Nach einem Möbelworkshop mit recycelten Materialien wurde der Pavillon Anfang Juli 2020 mit einer Eröffnungsausstellung feierlich eingeweiht.
Projektbeteiligte:
- Studentische Projektleitung:
David Gebhardt, Felix Latzel, Simon Fischer - Finanzielle Unterstützung:
„Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz”, „Volksbank BraWo”, „Braunschweigischer Hochschulbund”, Tjorben Bokelmann - Freiwillige Helfer*innen:
Anna Ocklitz, Arne Kablitz, Baschira Baschir, Felix Hauptmann, Hannah Clements, Lukas Hertwig, Marie Hickmann - Externe Unterstützung:
„Bubiza” Kassel, „Remme Holzbau”, Nick Seise, „Liz-Boa”