Lebendige Städte: Wettbewerb EUROPAN 17

Bereits zum 17. Mal findet der architektonische und städtebauliche Ideenwettbewerb EUROPAN statt. Junge Planer*innen sind dazu aufgerufen, innovative Lösungen für die lokale Stadtentwicklung in europäischen Kommunen zu entwickeln.

52 Standorte in zwölf Ländern: EUROPAN schafft den Sprung zwischen lokalem, nationalem und europäischen Maßstab. Seit 1989 schreibt die Organisation im Zwei-Jahres-Rhythmus einen Wettbewerb zu gesellschaftlich relevanten Themen der Architektur, Stadt- und Freiraumplanung aus. Die Initiative setzt sich aus einer europäischen Dachorganisation mit Sitz in Frankreich und Dependancen in zwölf europäischen Ländern zusammen. Jedes teilnehmende Land kann für den Wettbewerb mehrere Standorte vorschlagen, die von jungen, internationalen Teams bearbeitet werden. Die eingereichten Entwürfe werden sowohl von lokalen Expert*innen und nationalen Jurys beurteilt als auch in einem europäischen Forum diskutiert. Anschließend stellt die Organisation zwischen den Gewinner*innen und den Vertreter*innen der Städte einen Kontakt her, um den Austausch für mögliche Realisierungsprozesse zu fördern.

Beteiligte Kommunen können so auf einen europäischen Wissensspeicher zur Lösung von lokalen, städtebaulichen Herausforderungen zurückgreifen. Mit der Wettbewerbsinitiative will EUROPAN der Nachwuchsgeneration die Möglichkeit bieten, sich auf nationaler und europäischer Ebene zu vernetzen und an Projekten außerhalb der eigenen Landesgrenze zu arbeiten.

Strategien für ein sorgetragendes Miteinander

Kann eine Strategie der Fürsorge zu einer nachhaltigeren, sozialeren Planung führen, die Lösungsansätze für Klimakrise und gesellschaftliche Ungleichheiten bietet? Zum zweiten Mal infolge läuft die Ausschreibung unter dem Titel „Living Cities“, wobei der Fokus vertiefend auf dem Konzept der Fürsorge („Care“) liegt. Die verschiedenen Standorte sind drei Kategorien untergeordnet: „Let the birds sing!“, ermutigt die Teilnehmenden, den öffentlichen Raum als eine biodiverse Landschaft zu sehen, in der Menschen und Nicht-Menschen, Böden, Gewässer, Ufer und Ökokorridore gleichwertige Akteur*innen sind. Bei „Imagine a second life!“ gilt es, bestehende Orte zu transformieren und dabei alle bereits vorhandenen Ressourcen zu wertschätzen. In der Kategorie „Think tabula non-rasa!“ haben Planende die Chance, neue Lebensräume zu schaffen und eine ganzheitliche Umwelt zu gestalten.

Wien, Graz, Lochau, Celje

In Kooperation mit EUROPAN Slowenien stellt EUROPAN Österreich dieses Jahr vier Standorte vor: Wien, Graz und Lochau in Österreich, Celje in Slowenien. In allen Städten besteht die Absicht, das gewinnende Team auch in die zukünftige Planung mit einzubeziehen. Am Mittwoch, den 3. Mai können Interessierte im Architekturzentrum Wien bei einer Kick-Off Veranstaltung mit den Juror*innen und Standortpartner*innen ins Gespräch kommen. An den darauffolgenden Tagen finden Standortbegehungen statt.

Teilnahmeberechtigt sind Teams, in denen mindestens eine Person ihren Master im Fachbereich Architektur in der EU absolviert hat. Alle anderen Mitglieder dürfen Studierende oder Alumni anderer Disziplinen sein und benötigen mindestens einen Bachelorabschluss. Alle Autor*innen müssen unter 40 Jahre alt sein, interdisziplinäre Gruppen sind ausdrücklich erwünscht. Bis zum 30. Juli können Projekte eingereicht werden, am 4. Dezember findet die Bekanntgabe der Gewinner*innen statt.