Mai / Juni 2020
Technische Universität Berlin
Zentral- und Landesbibliothek Berlin
Entwicklungsperspektiven für den Bereich Blücherplatz und die Erweiterung der Amerika-Gedenkbibliothek zur Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Technische Universität Berlin
Master
03.04.2019
CODE Prof. Ralf Pasel
Bildungsbauten
Vectorworks, ArchiCAD, Rhino, Photoshop, Illustrator
Der Stadt einen neuen Platz geben: Am Blücherplatz entsteht ein identitätsstiftender Raum für die Berliner Stadtgesellschaft.
Der Entwurf für die neue ZLB und ihre Einbindung in den unmittelbaren Kontext sowie ins großmaßstäbliche Stadtgefüge nutzt die Potentiale und macht die Qualitäten am Ort erlebbar. Als Campus für Bildung, Begegnung und Kommunikation nimmt er eine zentrale Rolle für die Stadt sowie für die umliegenden Quartiere ein. Der Wissensspeicher der Bibliothek steht dabei als markant sichtbares Volumen wie ein Leuchtturm im städtischen Kontext.
Der neu entstehende Ort für Bildung, Begegnung und Kommunikation ist als Campus organisiert. Gedenkbibliothek, Neubau und Kaufhausblock ergänzen sich funktional und sind durch einen attraktiven öffentlichen Stadtraum miteinander verknüpft. Umringt von Kaufhausblock, Gedenkbibliothek und Neubau entsteht der zentrale Campusplatz. Der Zugang zum Wasser ist frei und wird in Form von Sitzstufen am Kanal inszeniert. Die Reduktion der überdimensionierten Verkehrsflächen ist ein wesentliches Thema. Die Hallesche-Tor-Brücke fungiert als Schnittstelle, wodurch die Verbindung zwischen Blücherplatz und südlicher Friedrichstadt gestärkt wird.
Durch die Aufteilung des großen Raumprogramms auf drei Baukörper unter Einbezug des Bestandsgebäudes wird eine differenzierte Setzung des Neubaus möglich, die eine adäquate Antwort auf die städtebauliche Komplexität der Umgebung findet. Die verschiedenen Nutzungseinheiten der Bibliothek teilen sich in drei Volumen: Zum neuen Campusplatz orientiert sich der Haupteingangs- und Veranstaltungsblock. Im südlichen Gebäudeteil befinden sich die Fachbereiche mit deren Freihandbereichen und Lesesälen. Als markanter Hochpunkt und sichtbares Volumen steht das Magazin am nordöstlichen Rand und macht die Bedeutung der ZLB im städtischen Kontext weithin sichtbar.
Durch ein gemeinsames Untergeschoss, das als Verteiler funktioniert, sind alle Nutzungsbereiche miteinander verbunden. Hier befinden sich die lauten Arbeitsplätze und der Zugang zum Innenhof. Der Kaufhausblock übernimmt eine wichtige Funktion im Ensemble und stellt Räume für kulturelle Nutzungen und soziale Einrichtungen zur Verfügung. Hier sind die Beratungsangebote der ZLB untergebracht.
Die drei ausgebildeten Volumen des Neubaus, unterscheiden sich in ihrem Inneren entsprechend ihrer Nutzungen thematisch und konzeptionell voneinander. Jedem Baukörper wird durch ein individuelles Grundriss- und Erschließungskonzept seine eigene Identität verliehen, die die Vielseitigkeit der Anforderungen an das Raumprogramm für die Besucher erlebbar macht. Im Veranstaltungsblock ist das Durchlaufen das Thema. Die Erschließung führt die Besucher einmal die gesamte Fassade entlang und inszeniert dabei die Umgebung. Im südlichen der drei Blöcke (Bibliotheksfachbereiche) richten sich die Räume auf jedem Stockwerk in verschiedene Richtungen aus, jeder Lesesaal inszeniert so einen anderen Teil der vielseitigen Umgebung der Bibliothek.