Platz 2
Nächstes Projekt 02/20  

Mai / Juni 2020

Karlsruhe Institut für Technologie

Nichtorte

Als Urbane Mine

von Nils Machowski

Hochschule:

Karlsruhe Institut für Technologie

Abschluss:

Master

Präsentation:

22.04.2020

Lehrstuhl:

Nachhaltiges Bauen / Prof. Hebel

Rubrik:

Bauen im Bestand

Software:

Archicad, Photoshop

„Die Ressource Bunker kann durch die transformative Kraft der Architektur zu einem lebendigen Lagerort werden." - These der Masterarbeit Nichtorte


Der Entwurf zur Masterarbeit „Nichtorte - Als Urbane Mine” setzt sich damit auseinander, wie ein Nichtort - das Lager - und ein Unort - der Bunker - durch einen architektonischen Zusammenschluss zu einem lebendigen Lagerort mit Aufenthaltsqualität werden kann. Die Symbiose erfolgt zunächst alleine durch die passenden Eigenschaften eines Bunkers als Lagerstätte. Die massive Außenhülle schließt sich wie ein Tresor um die gelagerten Dinge. Durch die rohe Architektur aus Stahlbeton wird dabei eine eigene Atmosphäre geschaffen. 

Im Inneren des Bunkers befinden sich Lagerabteile, deren Infrastruktur sowie Platz für neue Lagerkonzepte und Werkstattflächen. Hier sollen Dinge gelagert werden, aber es soll sich auch mit den gelagerten Dingen auseinandergesetzt werden. Sie sollen je nachdem repariert, upgecycelt, umgenutzt oder geteilt werden, so dass die Dinge nicht in einer Sackgasse landen.

Auf dem Bunkerdach befindet sich in einem Doppelgeschoss die „Living Library” und ein Café als Quartierstreff. Die „Living Library“ ist ein Ort, der die Möglichkeit bietet, nicht mehr oder selten gebrauchte Gegenstände abzugeben, sie auszustellen und andere Gegenstände auszuleihen oder vor Ort zu nutzen. Vom umlaufenden Stadtbalkon auf den dicken Außenwänden des Bunkers hat man einen Blick über die Dächer der Stadt und kann auch die Entwicklungen des neu entstehenden Gebiets und des neuen Grünzugs beobachten.

Über den öffentlich zugänglichen Geschossen wird es privater. Gemeinschaftliche Wohnformen und Ein-Zimmer-Appartments finden auf den oberen sechs Etagen des Bunkeraufsatzes Platz. Neben den kompakt gehaltenen Wohnflächen bieten die Wohnetagen in ihrem Kern Platz für großzügige Gemeinschaftsflächen, die individuell bespielt werden können. Da die Wohnungen größtenteils auf Lagerflächen verzichten, haben die Bewohner die Möglichkeit in Lagerabteilen auf den Gemeinschaftsflächen ihre Dinge aufzubewahren.


In Zeiten des Klimawandels und der Ressourcenknappheit ist die Relevanz der Nachnutzung besonders hoch. Durch eine Umnutzung können Bunker als wichtige Stadtbausteine wieder in ihre Umgebung eingegliedert werden. Eine gemeinschaftliche Nutzung steigert die Qualität des Quartiers und bedient neben den ökologischen Aspekten der Nachhaltigkeit auch eine soziale Komponente, die das moderne Wohnen erleichtern soll.

Der Ort und der ausgewählte Bunker dienen nur als Beispiel, denn die gesellschaftlichen, geschichtlichen und klimaschonenden Faktoren dieser Bauten lassen sich auch an andere Orte übertragen.