Mai / Juni 2018
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Trelleborg-New Waves of Production
Transformation von der Hafen- zur Küstenstadt
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Master
13.09.2017
Lehrstuhl Entwerfen, Wohn- und Sozialbau / Prof. Huckriede, Fachgebiet Stadtplanung / V.- Prof. Miller Stevens
Städtebau
Vectorworks, Rhino, Photoshop, Illustrator, Indesign, Thea Render
Das westliche Hafenareal Trelleborgs war als Fläche des Europan14 ausgeschrieben und diente uns als Grundlage für die Erarbeitung der fachübergreifenden Masterarbeit von Stadtplanung und Architektur. Der Entwurf setzt sich mit der Durchmischung der Stadt, speziell der Integration der Produktion, als Leitbild der Stadtentwicklung auseinander. Die Produktion soll auf sämtlichen Ebenen des Stadtgefüges mitgedacht und etabliert werden, um funktionierende Stadt zu schaffen. Neben der gewerblichen Tätigkeit fördert die Produktion ebenso die Bildung von Nachbarschaften, stärkt das Zusammenleben, die soziale Durchmischung und erzeugt Synergieeffekte. Der wesentliche räumliche Aspekt ist die Integration des Hafens in den Stadtkörper und die damit verbundene Neuordnung des 59 ha großen Hafenareals. Konzeptionell bedeutet dies, sämtliche Strukturen am Wasser auszurichten, um (Sicht-) Bezüge sowohl zwischen Stadt und Wasser als auch zwischen Hafenbecken und Ostsee herzustellen. Da das Entwicklungspotential und die Lagegunst im Entwurfsgebiet an den Gebietsrändern am höchsten ist, ist das Ziel, auch in zweiter Reihe attraktive Lagen zu schaffen, die ebenso im Bezug zum Wasser ste hen. Im zweiten Schritt werden die wenigen bestehenden Strukturen aufgenommen und neu interpretiert. Um dem Human Scale gerecht zu werden, dient die Größe der Lagerhallen als Bezugseinheit für neue Blöcke und prägt damit den Stadtgrundriss im Süden. Der klar strukturierte Block als Grundelement gibt dem Gebiet Halt. Darin finden Variationen der Themen ‚Wohnen am Meer‘, ‚Wohnen am Kanal‘ oder ‚Wohnen am Hafen‘ statt.Die konzeptionellen Reaktionen auf die Ausgangssituation führen zu einer baustrukturellen Dreiteilung des Gebiets. Die entstehenden Teilgebiete werden für den Menschen greifbar. Trotz der Aufteilung soll das Gebiet als eine Einheit lesbar sein. Flankiert werden die Baugebiete durch zwei ausladende Parks, die gleichzeitig als Binder dienen. Um Trelleborg ans Wasser zu holen, wird die gesamte Wasserlinie zum öffentlichem Raum erhoben. Dafür entstehen im Blockinneren private Bezugseinheiten zum Wasser, wie Wasserläufe, Retentionsflächen und Kanäle. D ie ‚Neue Marina‘ fungiert als Leuchtturm, der dem Areal ein neues Gesicht verleiht und verdeutlicht die Transformation von der Hafen- zur Küstenstadt. Statt riesiger Fähren, haben nun auch kleine Sport- und Segelboote die Möglichkeit in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt anzulegen. Die Maßstäblichkeit verändert sich und passt sich dem Nutzer der Stadt an. Um eine Verbindung zwischen dem ‚Hafenpark‘ und dem Hafenbecken zu schaffen, teilt der Steg den Riegel in zwei Einheiten, und ermöglicht die direkte Durchwegung vom Hafenbecken zum Park. Somit entsteht eine logische räumliche Trennung der Funktionen in Serviceeinheiten für die Öffentlichkeit und der Marina zugehörige Bereiche. Eine weitere Attraktion stellt der 27 m hohe Aussichtsturm dar; jede Plattform bietet einen anderen Blickwinkel auf das Quartier, den Park und die Stadt.